Energieneutraler Pool – Etappenziel erreicht

Der energieneutrale Pool als Ziel für dieses Jahr scheint realistisch. Mehrere Maßnahmen greifen gut ineinander und scheinen zumindest dieses Ziel in greifbahe Nähe zu rücken. Potiential für viel mehr ist auch zu erkennen, aber für heute erst mal ein Zwischenfazit dazu.

Projekt: Solaranlage, Pool

Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link– eigenes Projekt –

Situation:
Der Pool hatte letztes Jahr insgesamt 807KWh an Energie für die Umwälzpumpe verbraten, was in etwa 25% des Verbrauchs vom sonstigen Gesamthaushalt entspricht. Obgleich im erwarteten Rahmen, ist das mir persönlich für ein Komfortthema eigentlich zu viel. In der Konsequenz wurde die Umwälzpumpe gegen ein anderes Modell getauscht und eine kleine Solaranlage aufgebaut. Damit sollte der Pool (zumindest in Hinblick auf Energieverbrauch) neutral werden.

Da die Anlage nun tatsächlich die 100KWh Ertragsmarke geschafft hat, ist es Zeit den Projektstand abzuschätzen.

Fazit Ersatzpumpe:
Die neue Pumpe mit Synchronmotor hat sich für den Regelbetrieb bewährt und wälzt das Wasser ordentlich um. Leider ist der Druck etwas geringer, was den Poolroboter doch in seiner Funktion einschränkt. Dafür erlaubt die (vernachlässigbare) Lautstärke den Betrieb ohne dämmende Verkleidung.
Bei ansonsten gleichen Rahmenbedingungen sollte die Pumpe diese Saison insgesamt 265KWh verbrauchen. Dabei ist das Nutzungsschema Juni und September jeweils 12h täglich, Juli und August läuft sie durch. Das ist mehr als eigentlich notwendig, bringt aber auch eine geringere Gefahr von Algen („grüne Lagune“) und verzeiht auch kleinere Fauxpas bei der Pflege. Auch neigt der Pool im Hochsommer über 30°C zu gehen (auch ohne Solarwärme), was wiederum die Wasserchemie negativ beeinflusst. Da ist eine permanente Umwälzung auch kein Schaden.

Fazit Solaranlage:
Mit der Anlage bin ich noch nicht so glücklich, aber für dieses Ziel scheint’s zu reichen. 3 Module mit einer Nennleistung von 270Wp sind senkrecht an der Carportwand nach Süden angebracht. Ein Modul ist derzeit dauerbeschattet und liefert damit nur Teilleistung. Mit einer neuen Stromzange, die auch Gleichstrommessung erlaubt, konnte ich die aktuelle Anlagensituation besser nachvollziehen.
Bei einer Versuchsmessung mit der Stromzange konnte ich folgende Ströme messen: 3,86A, 3,75A, 2,8A (in Summe 10,41A). Der Energiezähler gab dabei eine Leistung von 317W an.
Nachgerechnet ergibt das unter der Annahme, das Vmp mit 31,33V erreicht wird, eine Modulleistung von 326W, wenn man die Wechselrichterverluste abzieht 314W.
Tatsächlich scheint damit keine der Bypass-Dioden aktiv zu sein (sonst würde durch die Parallelbeschaltung bei zwei Modulen die Spannung um jeweils 1/3 abfallen), die Abschattung „nur“ die Leistung des hintersten Moduls verringern. Die beiden Module ohne Verschattung lieferten etwa 120W, was sich mit den erwarteten Leistungswerten für diese Jahreszeit und Montageart deckt. Das hintere war hier mit unter 90W unterwegs.

Auch scheinen sich die realen Erträge wieder näher an die Sollwerte heranzutasten (April war fast perfekt, Mai und Juni unterirdisch, Juli scheint wieder näher dran zu sein), so dass ich hier mal von einer besonders schlechten Wetterperiode als Hauptproblem ausgehen kann.

Ein aus meiner Sicht sehr wichtiger Punkt sind die aktuell sehr geringen Stromstärken an den Strängen (6,7A, 3,8A) und der erhebliche Abstand zu den Wechselrichtergrenzen (12A). Abhängig von den Ergebnissen in den Monaten August/September mit der dann wieder deutlich besseren Ausrichtung der Modul zur Sonne kann eine Aufständerung trotz Parallelbeschaltung durchaus drin sein. Mal sehen wie die Werte dann aussehen. Zusammen mit den dann im Winter bekannten Verschattungen wird es dann nächstes Jahr wohl einen Umbau und Neupositionierung der Module geben. Das noch nicht angeschlossene Modul wird hier Teststellung für Aufständerung sein, zumal ich ja nun sehr schön die Effekte messen kann und eine Überlastung des Wechselrichters auch durch Messungen ausschließen kann.

Fazit:
Sekt oder Selters, so ganz kann ich mich nicht entscheiden. Energieneutral wird der Pool wohl, daher ist das eigentliche Ziel wohl ziemlich sicher erreicht (so nicht noch Ausfälle auftauchen). Umwelttechnisch bin ich hier also zufrieden.
Die Solaranlage hat aber noch einiges an ungenutzten Potential und ist damit noch zu teuer (bzw. braucht zu lange zur Refinanzierung). Damit wird sie wohl noch einiges an Überarbeitung erfahren bis ich auch hier zufrieden bin. Ehrlich gesagt war das aber auch klar, damit vorerst ein „Passt schoh“.

Überlegungen:
Die 100KWh Marke ist erreicht und ein neues Messgerät erlaubt einen besseren Einblick und besseres Verständnis der Betriebszustände der Solaranlage.

Rundpool – Pumpentuning!

Der im letzten Jahr angeschaffte Rundpool hat sich in Bezug auf seinen Energiehunger als durchaus relevant bewiesen. Dieser Energiebedarf soll nun durch mehrere Maßnahmen deutlich reduziert werden. In diesem Artikel geht es um die Umwälzpumpe und deren Eigenschaften.

Projekt: Pool

Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link– eigenes Projekt –

Situation:
In der letzten Saison hat die Umwälzpumpe des Pools insgesamt bis zum Einwintern 800 kWh an Energie verbraucht. Das ist kein unmöglicher Betrag und auch in etwa im geplanten Rahmen, nichtsdestotrotz hat der Pool damit einen erheblichen Anteil am Gesamtverbrauch des gesamten Haushalts und ist zumindest ökologisch zu hinterfragen. Das Pumpengeräusch war zusätzlich deutlich vernehmbar und wurde durch eine Holzeinhausung mit zusätzlich außen aufgebrachten Bautenschutzmatten gedämmt. Damit war die Pumpe noch wahrnehmbar, aber akzeptabel.

Aufbau:
Die neue Umwälzpumpe wurde (erst mal als Versuchsaufbau) direkt auf dem Platz der originalen Pumpe platziert. Die Pumpe wird vom Verkäufer als pooltauglich angeboten, in der Anleitung allerdings nicht. Damit wird die Pumpe während Badebetrieb immer stromlos geschalten, völlig egal der einzelnen Standpunkte. Mechanisch sind pooltaugliche Stutzen dabei, die Montageplatte passt aber natürlich nicht. Daher wird die Pumpe vorerst nur auf eine Matte platziert ohne zusätzlich Verschraubung.

Die Pumpe an sich ist wasserdicht (IPX8) und könnte auch unter Wasser laufen (nass/trocken geeignet). Sie wird von einem sehr sparsamen frequenzgesteuerten Synchronmotor angetrieben und liefert laut Datenblatt bei 120W etwa 14.000l/h und bis zu 7m Förderhöhe. Damit wäre sie zur Originalpumpe vergleichbar (10.200L/h und bis zu 8,5m Förderhöhe), aber wesentlich sparsamer (120W im Vergleich zu 400W).

Neben der Pumpe musste nur der Verbindungsschlauch von der Pumpe zum Sandfilter getauscht werden, da für die Originalpumpe der Schlauchdurchmesser hier geringer war.

Der Sandfilter mit Umwälzpumpe findet sich in der Ecke hinter dem Pool. Aus Platzgründen (und auch aus Effizienzgründen) kann dieser Teil nicht außerhalb der 2m-Zone des Bereichs 1 aus der zugehörigen Norm aufgestellt werden.
Am Zaun hinter den Aufbau ist der elektrische Anlagenanschluß angebracht, in wasserdichten Gehäuse (IP65) und zusätzlichen Schwallwasserschutz (in den Fotos teilweise noch nicht montiert). Hier findet sich der FI, eine 6A Sicherung und ein Energiemesszähler. Ein Netztrennschalter erlaubt das einfache Schalten der Stromversorgung für das komplette Feld, z.B. beim Rückspülen.

Betrieb:
Der erste Start war etwas irritierend, da außer Wassergeräusch kein Pumpengeräusch hörbar ist. Direkt bei der Pumpe hört man ein leises Brummen ähnlich einer Aquariumpumpe, die primären Geräusche kommen aber vom bewegten Wasser. Der Effekt ist wie beim Autofahren beim Rollen ohne Beschleunigung, wenn man primär Wind- und Reifengeräusche hört.
Tatsächlich kann die Pumpe in Bezug auf die Lautstärke problemfrei offen betrieben werden, die Verkleidung braucht es nur noch (wenn überhaupt) zum Schutz vor Dreck und Sonne.
Den Nachbar freut es sicherlich, mich aber auch.

Der bisher gelieferte Druck ist ausreichend für den Betrieb und auch für das Reinigungsset (passiv über Skimmeradapter). Damit ist der primäre Angstpunkt, das der Druck nicht ausreicht, erst mal nicht eingetreten. Den Poolreinigerrobot habe ich noch nicht getestet, wird aber wohl auch funktionieren. Ob die Pumpe den Druck auch bei stärker verschmutzen Sandfilter noch bringt und ob es mehr Rückspülen braucht als mit der alten Lösung, muss sich über die Saison noch zeigen.

Am Energiemesser zeigen sich erfreuliche Werte bis maximal 120W, also entsprechend Datenblatt. Das Ziel der Energieeinsparung ist also erst mal gegeben.

Ob die Pumpe mit dem Chlorwasser auf Dauer klarkommt, muss sich zeigen. Auch die Lebensdauer unter diesen Bedingungen ist eine Unbekannte. Am Ende der Saison wissen wir mehr.

Fazit:
Neben dem Lerneffekt sollte das System in Verbindung mit der neuen Pumpe hoffentlich den netzseitigen Energiebedarf des Pools deutlich herabsetzen. Die ersten Messwerte sind vielversprechend. Auch die nun deutlich geringere Geräuschentwicklung ist für alle Beteiligten kein Nachteil. Dass die Pumpe nicht mit Personen im Pool betrieben werden kann, ist kein echtes Problem (und wird später mit einer Steuerung wahrscheinlich automatisiert).

Sollte es über die Saison zu Problemen kommen, wird zurück auf die originale Pumpe gewechselt und die Teichpumpe wird in einem anderen Projekt eingesetzt. Die war ja eigentlich weder in Bezug auf die Geräuschentwicklung noch im Stromverbrauch inakzeptabel, mal sehen.

Komponenten:
SunSun Poolpumpe 14000l/h 120W (50974)
Sicherung 6A, FI 30mA
2-Wege Energiezähler, Netztrennschalter

Überlegungen:
Der durch die originale Umwälzpumpe des Pools erforderliche Energiebedarf erfordert ein Überdenken der Betriebsstrategie. Eine Facette ist eine effizientere Umwälzpumpe.

Schäden:
– Keine. Alles Ok.

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Rundpool – Pumpentuning!

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