Neuer 3D Drucker: Bambu Lab P1S

In den letzten Monaten wurde der 3D-Drucker immer weniger genutzt, auch weil die Einrichtung zunehmend nervig wurde. Es stand also die Entscheidung an, entweder mit dem Hobby aufzuhören oder einen neuen Drucker anzuschaffen. Nun ist ein neuer Drucker da und ich erzähl ein wenig dazu.

Projekt: Bambu Lab P1S
Kontakt: Boris Dirnfeldner

Der vorhandene Ender-3 ist zwar immer noch völlig in Ordnung, inzwischen aber aus der Zeit gefallen. Das manuelle Druckbett leveln und die Druckgeschwindigkeit haben mich zunehmend genervt. Auto-Leveln und die im Vergleich phänomenalen Druckgeschwindigkeiten der aktuellen Geräte sind wirklich beeindruckend.

Bei der Auswahl gab es für mich eigentlich 2 harte Kriterien: Das Teil benötigt Auto-leveln und sollte möglichst wenig „Bastelwissen“ oder manuelle Experimente von meiner Seite brauchen. Daneben wäre eine Einhausung schön und ein Filamentsensor. Ein unterbrochener Druck sollte wieder aufgenommen werden können und nach Möglichkeit eine Überwachung online möglich sein. Preislich sind ca. 500€ für den Drucker geplant, allerdings nicht in Stein gemeißelt.

In der Vorauswahl war da ein Creality K1 Max als erster Kandidat angedacht. Leider habe ich mit Creality nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Vor allen die aktuelle Software scheint nach der Umstellung auf das eigene System viel „Unterhaltung“ zu bieten, auf die ich gerne verzichte.
Prusa wäre wegen der Qualität toll. Aber die Preise der Geräte sind immer noch weit jenseits meines Budgets. Es fanden sich aber noch einige andere Hersteller in der Klasse 400-700€, die durchaus interessant waren.

Der Bambu Lab P1S hat mir da tatsächlich am besten gefallen. Ausreichender Druckraum, Auto-Leveln und Filamentsensor sind drin, Einhausung auch. Onlineverbindung über Cloud und Web, eine stabile Software zum Slicen und App zum Überwachen. Last but not least eine Kamera, die sogar Stopp-Motion Filme erstellt. Aktuell bekommt man den P1S ohne das AMS (für Mehrfarbdrucke) für knapp 600€ inklusive Versand und Steuern. Da ich sonst nichts zwingend brauche (außer Filament), passt das. Interessant ist dabei, dass auch Bambu Lab lange über der 1000€ Marke unterwegs war. Durch die besseren Konkurrenzprodukte scheint man hier aber ein niedrigeres Preisniveau zu akzeptieren, was den P1S für mich überhaupt erst möglich macht.

Was aber wirklich interessierte, sind die wohl extrem guten Druckergebnisse ohne viel rumprobieren. Die eigenen Filamente sind vollständig vorkonfiguriert, fremde können problemfrei ergänzt werden (z.B. durch Kopieren der vorhandenen generischen Profile). Da ist dann zwar immer noch Feintuning gefragt, aber nicht vergleichbar zu meinen Testorgien mit dem Ender-3.

Die Testdrucke mit dem mitgelieferten Testfilament (PLA Basic Grün) waren durchwegs einwandfrei ohne Tuning mit dem Basisprofil. Die Geschwindigkeit dabei ist (im Vergleich) absolute Spitze. Nachdem mir das Filament ausgegangen war (der Filamentsensor funktioniert), konnte ich auch die Wiederaufnahme des pausierten Drucks testen. Auch muss die Druckplatte nicht mehr vorbereitet werden (zumindest bei PLA) und die gesamte Fläche kann zuverlässig bedruckt werden (beim Ender-3 war das mit dem manuellen Leveln kaum zuverlässig möglich).
Besonders interessant ist für mich, dass ich bisher alles ohne Stützstrukturen drucken konnte. Überstände oder kleine Löcher lassen sich problemfrei drucken. Selbst bei ignorierten Hinweisen des Slicers auf schwebende Teile war am Ende das Druckbild einwandfrei. Das geht natürlich nicht immer gut, aber viele Drucke sind nun ohne Stützstrukturen möglich, die der Ender-3 keinesfalls ohne geschafft hätte.
Sogar mit uraltem Filament (PLA/ 4 Jahre) konnten einwandfreie Ergebnisse gedruckt werden. Ein wenig Stringing, dass mit Trocknung des Filaments und etwas weniger Temperatur gut unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Die strukturierte Platte ist aus meiner Sicht ziemlich praktisch und schafft auch eine schöne Auflagefläche im Modell. Mal sehen, wie sich das Teil über die Zeit macht.

Die Lautstärke vom Gerät ist ein Thema. Je nach Einstellung und Material macht das Gerät wirklich deutlich Rabatz. Zum Glück kann ich inzwischen den Drucker in ein eigenes Zimmer auslagern, daher ist das (für mich inzwischen) ein vernachlässigbares Problem. Durch die neue Aufstellsituation kann ich auch Material ohne Absaugung drucken (nur durch Zimmerlüftung). ABS oder ASA im Büro verbietet sich ganz pauschal ohne solche Maßnahmen. Damit entfallen für mich aufwändige Modifikationen zur Geräuschdämmung und Abgasabführung.

Lediglich das Gerätedisplay ist nicht gerade komfortabel, kann aber praktisch vollständig mit der App ersetzt werden. Nur in ganz wenigen Fällen muss ich damit am Drucker hantieren, also egal. Ein Upgrade mit einem Panda Touch spare ich mir somit, verbranntes Geld für mich.

Allerdings ist bei diesem Setup die Cloud zwingend notwendig. Die Modelle werden z.B. über den Clouddienst and den Drucker gegeben. Es geht zwar auch ohne, aber der Komfort der Lösung ist ganz klar geringer ohne die Anbindung.

Anmerken sollte ich auch, dass im Vergleich zum Ender-3 das Filamenthandling wesentlich umfangreicher geworden ist. Der P1S hat einen Direktextruder im Kopf und bietet Funktionen zum Laden und Entladen von Filament an (mit automatischem Entsorgen vom alten Material in der Düse). Auch wird beim Druckstart die Spitze gereinigt. Mit der Unterstützung von mehreren Filamenten (mit der AMS-Option) kann hier wirklich viel vom Gerät selbst gemacht werden. Letzteres ist mir derzeit egal, aber die anderen Dinge schätze ich durchaus.
Lediglich der Filamentauswurf auf der Gehäuserückseite ist unglücklich. Auch die Montage des Rollenhalters fürs Filament auf der Rückseite ist nicht perfekt. Zum Glück gibt es dafür Lösungen mit fertigen Modellen, die beide Dinge zumindest deutlich verbessern. So bleibt dies lediglich ein Thema zur Bewertung des verkauften Produkts, nicht aber bei der Nutzung.

Nach nun 2 Tagen fast ständigen Drucken und Testen kann ich für mich sagen, dass der Drucker bisher genau meinen Wünschen entspricht und die wenigen Problempunkte entweder für mich egal oder leicht lösbar oder zu akzeptieren sind.

Nun geht es an andere Filamente (PLA+, PETG und ASA). Mal sehen, ob ich damit auch klar komme.

PETG war für mich der Punkt, der mir das Drucken am Ender-3 vermiest hatte. PLA ist vom Material aber zu eingeschränkt, um nur damit zu drucken. PETG hatte aber auf der Glasplatte vom Ender-3 praktisch keine Haftung und dabei bei allen Versuchen die Spitze des Hotends vollständig eingekleistert. ABS hat sich von der Aufstellungssituation her verboten und war wegen dem offenen Aufbau des Druckers auch kaum möglich. Zwar hatte ich irgendwann eine Einhausung, wirkliche Motivation war aber nicht mehr aufzubringen.
Beim P1S hatte ich vergleichsweise viel Glück damit. Der erste Versuch (mit dem generischen PETG-Profil) ist zwar genauso abgerissen wie beim Ender-3 und hat dann einen schönen Filament-Klebe-Knödel am Hotend erzeugt, aber ohne alles einzusauen. Schon der erste Versuch mit geänderten Parametern (geringere Temperatur  am Hotend, deutlich höhere Temperatur auf der Platte) vom Filament war dagegen einwandfrei für ein kleines Modell in mehreren Versuchen (Filament-Clips, da sich diese mit PLA im Trockner verformen). Ein sehr mutiger Versuch mit einem großen Modell zum Auffangen der Filamentreste war ebenfalls schon relativ gut. Kein Abriss, aber Stellen mit Filamenttropfen, etwas Stringing und raue Wandstellen (nach mehreren Versuchen mit verschiedenen Temperaturen und schnellen Abbruch bei den ersten Schichten). Das Ergebnis war aber nutzbar, und die Effekte sind sicher mit etwas Tuning zu lösen. Beim Versuch einen seitlichen Filamenthalter mit PETG zu drucken, hatte ich dann doch einen Totalausfall geschafft. Der Support hat sich total aufgelöst und alles zugekleistert (siehe Bild unten). Ein späterer Versuch ohne Support hat dann ein viel besseres Ergebnis gebracht. Immer noch nicht perfekt und mit Problemen bei den freihängenden Strukturen, aber brauchbar.
Von allen getesteten Filamenten war PETG bisher das mit den meisten Problemen, vor allen bei freitragenden Elementen. Das Filament ist aber ohnehin 4 Jahre alt, daher werde ich wohl ziemlich schnell auf aktuelle Ware umstellen und dann richtig parametrisieren.
Der Drucker ist mit PETG auch (richtigerweise) langsamer im Druck, Retraktion ist auch per Default eingerichtet. Die mitgelieferten Profile als Basis sind auf jeden Fall Gold wert. Bisher konnte ich mich auf Temperaturanpassungen gemäß Herstellervorgaben des Filaments beschränken.

Mit der Erfahrung damit freue ich mich schon fast auf ASA.
ASA brauche ich vor allen, da ich einige Teile im Garten bauen möchte und dort die UV- und Wetterfestigkeit ein kritischer Faktor ist. Ungeschütztes Plastik geht schnell kaputt, PLA ist da keine Ausnahme. Auch brauche ich die wesentlich höhere Festigkeit und Wärmebeständigkeit.
Die Drucke benötigen deutlich höheren Temperaturen und eine temperierte Einhausung. Wieder das Standardprofil als Basis, die Temperaturen auf die Herstellerangaben vom Filament angepasst und los geht es.
Der erste Druck hatte ein massives Warping auf der Plattenseite mit Ablösung. Eine etwas erhöhte Druckbetttemperatur erlaubte zumindest einen sicheren Druck von kompakten Modellen ohne Einschränkung. Bei einem Modell ist aufgefallen, dass dünne Wandschichten etwas schwache Schichthaftung aufweist. Hier ist die Bauteilkühlung der wahrscheinlichste Parameter, da sich die Kühlung genau hier negativ auswirkt.
Der Geruch ist aber, wie erwartet, nur für gut durchlüftete Räume zu empfehlen. Da ASA so problemfrei funktioniert hat, gehe ich von ähnlichen Ergebnissen bei ABS aus.

PLA+ nehme ich vermutlich für Drucke, die nur eine etwas robustere Ausführung als PLA benötigen. Preislich kaum zu PLA unterscheidbar, sollte es fast austauschbar verwendbar sein. Beispiel dafür ist ein Katapult für meinen Sohn, das mit PLA nach wenigen Versuchen einfach mechanisch aufgibt und sich selbst zerlegt. Hier sollte die bessere Zugfestigkeit hoffentlich helfen. Beim Druck erscheint das Filament unproblematisch, auch in der „Silk“-Variante.

Auf die ganzen Filamente mit Zusätzen (z.B. Carbon oder Holz) verzichte ich vorerst, da diese die vorhandenen Standard-Düsen verschleißen.
Da bräuchte es Düsen aus härteren Material (Stainless Steel), die ich mir vorerst noch sparen will.

Fazit: Ich liebe den neuen Drucker, da er mir erlaubt, mich primär auf die Modelle zu konzentrieren. Das eigentliche Einrichten ist nun minimal, lediglich die Filamentprofile erfordern etwas Zeit. Das ist allerdings normal und nicht anders zu erwarten. Mit der Software bin ich schnell klargekommen, das Studio ist ziemlich intuitiv und die App erlaubt mir (auch mit der Kamera) eine komfortable Überwachung. Die Glasflächen der Einhausung lassen mich auch alles Wichtige beim Druck erkennen. Und die neue Flexibilität beim Material zerschlägt meinen Blocker von früher.

Ergänzung: Natürlich ist der Vergleich vom Ender-3 und dem P1S nicht wirklich fair. Die Geräte sind vollständig verschiedenen Generationen und Preisklassen zugehörig. Allerdings beschreibe ich auch nur den Fortschritt in Bezug auf meine Ausstattung. Objektiv kann ich die zusätzlichen Euros beim Druckerkauf empfehlen, zumindest wenn man regelmäßig Modelle drucken will und nicht nur mal ausprobieren. Für den Vergleich der aktuellen Geräte gibt es dazu auch viele objektive Tests im Netz.

DIY – Hexapod als neue Hausspinne

Ein schon langes geplantes Projekt, dass ich aber auch lange mangels Zeit verschieben musste, war ein Hexapod aus eigener Fertigung. Die Dinger sind einfach cool und die Steuerung dazu hat auch einen gewissen Reiz. Da ich derzeit pandemiebedingt deutlich mehr Zeit habe sollte ich endlich mal anfangen und das Teil auf den Weg bringen.

Projekt: Hexapod 12 DOF

Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link– eigenes Projekt –

Ziel:
Um sich an das Thema ranzutasten, soll es erst mal ein fertiges Modell aus dem reichen Fundus von Thingiverse.com sein. Da es primär dazu dient etwas Spaß zu haben und was dabei zu lernen, bleibt es kleines Modell mit Mikroservos und einfacher Elektronik. Wenn möglich, sollten Bestandsteile Verwendung finden.

Konzept:
Ein tolles Modell findet sich schnell hier. Das Modell Hexro von Nuttapon Poncharernpong bietet 12 Freiheitsgrade (2 Gelenke pro Bein, 6 Beine) und eine symmetrische Anordnung. Vorgesehen sind SG90-Servos die sehr günstig zu bekommen sind. Die Ansteuerung dazu kann ich mit einem PCA9685 Modul einfach bekommen. Als Controller ist erst mal ein Arduino Uno drin, später dann wahrscheinlich ein ESP32 (wegen dem WLAN-Interface). Stromversorgung soll über ein 18650 Li-Ion Akku mit einem fertigen Halter nebst Ladeelektronik funktionieren. Am Ende wäre das Ding also kabelunabhängig.

3D-Druck:
Das Modell kann gut über meinen Ender-3 gedruckt werden. Die ersten Drucke mache ich mit schwarzen PLA, dass im Ergebnis recht steife Modelle schafft. Leider bekomme ich damit (zumindest bei einem Teil) die Stützstrukturen nicht rausgebrochen (entweder das Teil oder das Werkzeug bricht).
Daher Wechsel auf eine weiße Variante mit der dann am Ende alles recht ordentlich läuft. Ich brauche aber sehr viele Teile (in Summe 50), daher dauert das Drucken doch ein paar Tage. Vom Ergebnis bin ich selber positiv überrascht, bisher ist das sowohl mein größtes Printprojekt als auch mein erstes an dem wirklich eine gewisse Genauigkeit erforderlich ist. Nach dem üblichen Anfangsproblemen (Leveling, Parametrisierung) kommt aber ein Teil nach dem anderen raus, und bis auf einem Filamentbruch im Extruderschlauch auch ohne Probleme.

Aufbau:
Hier kommt die nächste Überraschung, es funktioniert einfach. Die Servos lassen sich gut montieren und die Teile passen ziemlich gut zueinander. Bis auf die eigentlichen Gelenke muss ich praktisch nix nacharbeiten. Die benötigten M3-Schrauben habe ich auf Lager und in den richtigen Längen. Tatsächlich sitzen die auch ohne Muttern gut genug, daher wird erst mal so aufgebaut. Am Ende gibt es nur an einer Stelle (die Servohalterung an der Basis) das Problem, das die dem Servo beigelegten Schrauben zu kurz sind um sicher zu greifen. Da muss ich noch Ersatz beschaffen und nacharbeiten. Auch die Verbindungen zwischen den zentralen Platten sind leider nicht festsitzend genug, auch da wird es nochmal nacharbeiten geben. Die Servoarme brauchen auch noch Schrauben zur Befestigung an die Modellteile, muss ich leider auch bestellen. Bei Kleinstschrauben fehlt mir einfach der Bestand.
Bis auf die meisten Servos und ein Paar Schrauben musste aber sonst nichts nachgekauft werden.

Elektronik:
Der Aufbau ist recht einfach. Der Arduino und die Stromversorgung sind fertige Teile und die Anbindung an den Servocontroller über I2C-Bus auch inzwischen kein Thema mehr. Lediglich die Servoleitungen (12) erfordern Konzentration und Frickelarbeit. Erst mal ist auch nur ein provisorischer Aufbau notwendig, da es ja immer noch offene Punkte beim Modell gibt und ich nicht wieder alles zerlegen will. Und der Umbau auf den ESP ist ja auch noch einzuplanen.

Software:
Auch hier profitiere ich vom Bestand. Meine Softwareumgebung mit meinen Libs hat aber schon lange keinen Arduino Uno mehr gesehen (ich nehme zumeist den ESP32) und zickt blöderweise rum. Also erst mal hier die Bugs raus und weiter im Text. An sich hatte ich früher schon mal die wichtigsten Klassen für ein Hexapod vorbereitet, damit stehen Architektur und einige theoretische Überlegungen und Designentscheidungen. Die Ansteuerung des PCA9685 ist mit den Arduino-Libs trivial und funktioniert auch sofort. In Summe bekomme ich das System schon nach wenigen Stunden dazu das es funktionieren sollte. Testlauf mit nur einem Bein sieht auch gut aus, der Rest wartet erst mal auf das fertige Modell.

Fazit:
Bisher läuft es gut mit der Hausspinne. Bis auf die Zwangspause wegen der Schrauben hat es keinen Showstopper gegeben und die wenigen Probleme konnten mit Geduld, Bier und Zeit gut gelöst werden. Auch die Steuerung scheint gut auszusehen und so freue ich mich darauf das Ganze richtig zusammen zu sehen. Sobald die Schrauben da sind….

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Thor – Open Source Roboterarm

Auf der Suche nach einem Roboterarm als Basis für eigene Experimente hat sich ein Open Source Projekt für einen 6DOF (Degrees of Freedom, Freiheitsgrade) Roboterarm besonders ausgezeichnet. Die Mechanik ist aus Teilen vom 3D-Druck und gedruckten Komponenten aufgebaut, der Antrieb mit Steppermotoren und die Elektronik primär Steppertreiber und Sensoren zur Endlageerkennung. Das ganze ist auch über die Plattformen Thingiverse und Github umfassend dokumentiert.
Das Teil macht schon einen recht guten Eindruck und ist definitiv ein Kandidat zum Nachbau.

Gratulation an den Ersteller, sehr schöne Arbeit!

Projekt: Thor

Kontakt: Ángel Larrañaga Muro

Link: Thingiverse Hackaday.io Youtube

3D-Drucker – Das nun stumme Plastikmonster

In einem anderen Artikel habe ich ja schon meine Erfahrungen mit dem Ender 3 niedergeschrieben. Jetzt hat Creality ein neues Board mit Schrittmotortreibern vom Typ TMC2208 im Angebot (zumindest als Ersatzteil), das die Schrittmotore fast geräuschlos macht.

Projekt: 3D-Drucker

Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link: – eigenes Projekt –

Die Treiber kannte ich an sich schon länger und deren magische Fähigkeiten einen praktischen geräuschlosen Schrittmotorbetrieb zu ermöglichen.

Um davon im Drucker was zu haben, hätte ich allerdings ein anderes Board reinbasteln müssen das diese Treiber auch mechanisch unterstützt, eine entsprechende Melzi-Firmware parametrisieren und bauen und das alles wieder zu einem funktionierenden System zusammen zu bauen. Ein nettes Board dazu wäre z.B. ein MKS gen L mit einen ATMega 2560 drauf und die Treiber auf Sockel. Insgesamt mal ein Wochenendjob (+- ein Jahr).

Nicht unmöglich, braucht aber Zeit und Motivation. Davon war bei mir eindeutig in beiden Fällen zu wenig vorhanden, zumal der Drucker so absolut ok und nie alleine beim Drucken war.

Jetzt gibt es aber ein neues Board als Drop-In Replacement, also nur durch Austausch zu montieren. Dazu wäre ein Bootloader drauf (am Originalboard hätte der erst mal drauf müssen) und eine aktuellere Melzi-Version die auch ein wichtiges Defizit der alten Firmware beseitigt (fehlende Erkennung eines Ausfalls der Temperatursensoren).

Das Teil wurde eingekauft (eBay, 35€) und Freude, unbeschädigt geliefert und sieht tatsächlich so aus als würde es direkt passen.
Spoiler: Tut es auch. Aber: Das alte Board muss dazu raus.

Also Druckbett runter und Deckel auf. Nach Photodokumentation der alten Anschlüsse erst mal alle Kabel weg (ganz schön eng im Gehäuse). Die Stecker sind mit Heißkleber zusätzlich fixiert, was an sich gar nicht falsch ist aber den Ausbau erschwert. Die hinteren Stecker sind ohne Komplettzerlegen schwer zugänglich, also erst mal Schrauben weg.
Und da geht es los. In Summe 5 Schrauben (glaube ich, bin mir nicht mehr sicher).
Die ersten beiden easy, dann ging gar nix mehr. Die Schrauben sitzen bombenfest und brechen sogar vom Inbus den Kopf ab.
Das nachfolgende Debakel kürze ich mal auf „mehrstündiges Bohren, fluchen und Beten“ bis die Dinger endlich raus sind. Da wurde in der Fertigung mit Maschinenhilfe angezogen was ging, lösen ist ja kein Use Case. Nachteil bei Chinaprodukten, muss man mit klarkommen.
Als dann die Schrauben weg waren, konnten auch die restlichen Kabel gut abgeklemmt werden.

Einbau gestaltet sich dann einfach, alles wieder ran (nur kurze Kabel und enger Bauraum sind hier hinderlich, da rächt sich das fehlende zerlegen).

Neustart, Menü ist kaum anders und alles bekannt. Probedruck gestartet und positive Überraschung: Die Motore sind fast geräuschlos, das lauteste Geräusch sind die Lüfter.
Leider ist mit dem Umbau wieder alles mechanisch verstellt und das Druckbett muss neu gelevelt werden. Ist ja nix neues…

Fazit:

Die Nutzung der TMC-Schrittmotortreiber ist unbedingt empfehlenswert. Schrittmotore laufen damit wirklich praktisch geräuschlos, mindestens aber wesentlich leiser als mit regulären Treibern. Ob man ein Austauschboard nimmt oder eine andere Lösung aufbaut, ist dann eine persönliche Entscheidung. Ohne das Schraubendebakel wäre der Umbau recht flott und problemfrei gewesen.

Komponenten:
Drucker: Creality Ender 3
Board: Creality Silent Board TMC2208 v1.1.5

Überlegungen:
Das Board hat 1:1 die gleichen Anschlüsse und Bohrungen, taugt also als Drop-In Replacement.

Schäden:
– Mehrere Stunden Schweiß zum Lösen der Schrauben, sonst alles ok.

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Projekt: Gewürzdosenhalter

Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link: Thingiverse, ffs – Fred Sch

Eigentlich machte man das „früher“ ja ganz traditionell mit Holz und diversen Werkzeug, aber ich will da neues Equipment einsetzen und es soll filigran aufgebaut sein.

Bei meiner Suche nach bereits erstellten 3D-Modellen bin ich unter anderem auf ein fertiges Modell auf Thingiverse getroffen. Die Plattform ist wirklich toll und jedem zu empfehlen (gerade als Anfänger).

An der gefundenen Lösung war für mich besonders Interessant, das die Konstruktion mit OpenSCAD erfolgt ist und parametrisierbar ist. Die Konstruktion ist also in einer Programmiersprache beschrieben und aus Einzelelementen aufgebaut. Teile des Codes können über Variablen beeinflusst werden, d.h. ich kann z.B. die Anzahl der Waben anpassen und den Montagehalter „weglassen“. Am Ende habe ich dann eine STL-Datei mit 6 Waben (3×2) die ich 2x ausdrucke. Ok, eher 4x weil ich gleichzeitig noch an den Parametern rumspiele, aber egal. 

Am Ende werden die beiden Teile per doppelseitiges Klebeband einfach auf die Rückwand des Kästchens geklebt. Und schon kommt man an die Dosen recht einfach ran, während das schwere Zeugs am Boden gut erreichbar ist. 

Fazit:

Wie ich schon mal gesagt hatte, 3D-Druck kann super sein. Von der Idee zur Lösung praktisch kaum Zeit, und eine so filigrane Lösung wäre anders nie drin gewesen.

Danke auch an den Konstrukteur, das Teil ist wirklich toll!

Komponenten:
Drucker: Creality Ender 3
Slicer: Ultimaker Cura
Filament: PLA

Überlegungen:
Die neue Küche leidet an Übersichtlichkeit im Gewürzbereich. Eine Chance einen sinnvollen Beitrag zu leisten!

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