Hausautomatisierung – jetzt aber richtig!

Nach inzwischen doch schon einigen mehr oder weniger erfolglosen Versuchen, das eigene Heim etwas intelligenter zu gestalten, ist nun ein neuer Versuch fällig. Primärer Grund dafür ist vor allen das Angebot an reifen Komponenten und eine ziemlich gute Software.

Projekt: Heimautomatisierung

Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link– eigenes Projekt –

Obwohl ich mich durchaus als experimentierfreudig ansehe, und auch kein Problem damit habe, mal tiefer in Eingeweiden von Lösungen rumzuwursteln, war es doch bisher sehr mühsam und teuer eine einigermaßen vernünftige Lösung für ein intelligentes Zuhause zu bauen. Das ist immer noch in Teilen richtig, allerdings kann man doch ein Paar Lichtblicke erkennen.

In den letzten Wochen habe ich mich tiefer in eine Softwareumgebung mit Namen „Home Assistant“ reingefuchst. Das Teil ist inzwischen ziemlich erwachsen und, vor allen auch durch die starken Integrationen in die Lösungen anderer Hersteller, sehr mächtig. Tatsächlich geht der Aufbau auch gut von der Hand, wenn man mal ein paar Dinge beachtet.

Ein blödes Thema ist bisher immer gewesen, dass sich zwar schnell eine Lösung zusammenbasteln ließ, manchmal sogar gar nicht so schlecht, am Ende aber immer irgendwo Stückwerk geblieben ist. Alle Versuche, diese Teile vernünftig zu integrieren, sind an einer geeigneten Lösung und vor allen an Zeit gescheitert.

Inzwischen haben sich in meiner Haus-IT einige Dinge geändert, damit auch die Basis für andere Projekte. Zum einen habe ich meinen Webserver und den Emailserver auch Docker umgestellt, um die Administration dieser Schlüsselfunktionen zu vereinfachen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde das inzwischen doch schon ältere NAS von Synology wurde durch ein deutlich leistungsstärkeres Gerät DS220+ ergänzt. Dieses ist auch in der Lage, kleine Docker Instanzen ausreichend performant zu betreiben. Auf dem NAS läuft unter Docker auch ein MQTT-Server für diverse kleine Projekte als Kommunikationsmittel. Ebenso ist das Haus gut mit Laptops, PCs, Android Tablets und Smartphones ausgestattet. Flächendeckendes WLAN ist ebenfalls gegeben.

Durch das Solaranlagen-Projekt ist die Elektrik auch deutlich besser vernetzt, vor allen durch ein Smart Meter mit RS485 Schnittstellen und einem RS485-to-WIFI Gateway.

Am Markt gibt es inzwischen auch massig Bausteine zur Hausautomation. Je nach Geschmack mit oder ohne Cloud. Leider primär mit, aber dazu später mehr. Was sich aber definitiv geändert hat, sind die aufgerufenen Preise und die Gefälligkeit der Teile. Alles ist inzwischen merklich kompakter und auch günstiger geworden, damit auch attraktiver.

Grundsätzlich bin ich absolut kein Freund von Herstellerclouds mit all ihren Konsequenzen. Jeder, der sich die Mühe macht diese komplett zu umschiffen (und das auch hinbekommt), meinen Glückwunsch, Chapeau!

Ich für meinen Teil bin dabei inzwischen weniger grundsätzlich unterwegs, trotzdem aber weiterhin bewusst. Manche Dinge sind aber weiterhin praktisch unmöglich ohne Herstellerbindung zu realisieren. Und als Hacker tauge ich nicht, schon einfach, weil mir dafür die Zeit und Grundmotivation fehlt. In der Konsequenz gehe ich das erst mal offen an, allerdings mit einem deutlichen Blick auf die Problematik.

Fangen wir mal mit der Software an. „Home Assistant“ kann als Server komfortabel unter Docker installiert und betrieben werden. Damit ist für mich schon mal viel gewonnen, weil nicht wieder ein Raspi irgendwo rumliegt, aber kritisch zu nennen ist. Mir wurde schon mit den ersten Versuchen klar, dass ich nach den Umbauten ziemlich hiervon abhängig sein werde. Daher gefällt mir das so schon sehr gut.
Die Integration diverser Herstellerlösungen und Standards bieten einen Blumenstrauß an Optionen, vor allen die gemeinsame Verwaltung in nur einer Software. Damit bin ich zwar nicht herstellerunabhängig von den Schnittstellen, wohl aber in der Logik der Steuerung. Konkret waren schon am ersten Tag die Synology-NAS, Fritz!Boxen mit allen vorhandenen Smart-Geräten, beide Drucker und das Smartmeter eingebunden.
Genutzt werden kann das System per Browser, App, API und Assistent. Die Oberfläche per Web und App ist wirklich gut gelungen, komfortabel und die mitgelieferten Elemente sind intuitiv verwendbar und auf beiden Wegen gleichartig.
Man kommt aber auch trotzdem gut „unter die Motorhaube“, wenn man will oder muss. Python ist hier das Mittel der Wahl und liegt damit perfekt auf meiner Linie. Automationen können grafisch oder per YAML gebaut werden uns sind ziemlich einfach zu schaffen. Ich persönlich bin davon begeistert, die Lernkurve ist steil und bisher konnte ich alles Lösen. Im Detail wird das wohl später ein eigener Artikel.

Bei den Geräten ist es durchwachsener. Steckdosen lassen sich durch den MQTT-Server gut auf Basis von TASMOTA realisieren. Das geht dann komplett ohne Herstellercloud, allerdings sind die Geräte zum einen spärlich, zum anderen auch teurer als manche andere Lösung (mit Cloudbindung). Im Vergleich zu „früher“, als es noch als Sonoff-Hack vermarktet wurde, ist die Umgebung doch deutlich bekannter und teilweise sogar von Herstellern angeboten. Ich habe z.B. Schaltleisten und Dosen von „Nous“ bereits mit TASMOTA kaufen können und bin eigentlich sehr zufrieden damit.
Ein ganz extremes Beispiel für Herstellercloud und -bindung ist das Umfeld Tuya. Alle Geräte brauchen zwingend eine chinesische Cloud und den Hersteller. Dafür gibt es einen unglaublichen Gerätepark mit sehr guter Integration und Steuerungsmöglichkeiten. Nicht zu vergessen, sind die Teile mit Abstand am günstigsten. Manche Geräte können per „Tuyaconvert“ zu TASMOTA bekehrt werden, längst nicht aber alle. Über die Entwicklungsumgebung des Herstellers und dessen API können die Geräte super eingebunden werden und bieten wirklich umfangreiche Daten für die Automation an. Ich hatte mir vor einem Jahr versehentlich einen Staubsaugerrobot mit solch einer Anbindung zugelegt. Am Gerät ist nichts falsch, daher bin ich vorerst dabeigeblieben und damit war ich hier etwas offenherziger als sonst üblich.
Ich habe hier zum Ausprobieren einzelne Dosen auf Basis von Wifi und Zigbee beschafft, dazu Thermometer und Rauchmelder. Tatsächlich gibt es speziell für letzteres keine Alternative, daher werde ich wohl für Sensoren und unkritische Schalter die Dinger weiter betreiben und damit auch die Cloudbindung brauchen. Sollte der Hersteller (aus welchen Gründen auch immer) ausfallen oder unbenutzbar werden, verliere ich zwar praktische Anteile der Umgebung, aber nichts Wichtiges. Kritische Schalter und Messstellen werden davon grundsätzlich unabhängig aufgebaut (z.B. mit TASMOTA).
Jedes Gerät wird so angeschafft, dass die Basisfunktion auch ohne Automation weiter gegeben ist. Die Schalter lassen sich alle per Knopf manuell schalten, die Feuermelder funktionieren auch autark und die Temperatursensoren haben ein Display. Damit kann man notfalls auch isoliert noch arbeiten.

Aktuell integriere ich schrittweise vor allen die kräftigen Verbraucher und teste mich sonst langsam voran. Eine Motivation für die Automatisierung war die intelligente Steuerung von Verbrauchern unter Berücksichtigung der Solarleistung oder des Speicherladestands, also ein Energiemanagementsystem. Das erscheint nun sehr gut möglich, wenngleich es wohl noch ein paar Wochen braucht, bis ich da wirklich volle Kontrolle habe.

Durch die gute Kameraintegration bieten sich nun gute Möglichkeiten zur Geländeüberwachung und zur Reaktion auf Besucher. Das Thema hatte ich vorerst vertagt, mangels geeigneter Umgebung. Jetzt ist das ganz was anderes. Erste Versuche mit einer KI-Objekterkennung mit einem Yolo8-Modell und Python erscheinen ziemlich erfolgversprechend.
Nach einigen schlechten Erfahrungen mit billigen China-Cams bin ich nun auf bessere, aber auch teurere Geräte umgesattelt. Für den Eingang ist z.B. eine HIKVision beschafft worden und zeigt doch deutlich, was ein Paar Euro Unterschied ausmachen. Die Bildqualität ist deutlich besser und vor allen sind die Geräte autark betreibbar und ONVIF-kompatibel. Wieder eine Cloud umschifft. Meine Bilder will ich definitiv nicht über China verarbeiten. Die anderen Versuchsgeräte lassen sich meist nur gut über die Apps nutzen und werden wohl verkauft. Gibt sicher Nutznießer dafür, bei mir wird das so aber nichts.

Damit das Ganze auch für die Familie nutzbar wird (auch ohne App oder Browser), wurde ein altes Tablet zum Hausterminal umgewidmet. Die App läuft auf dem Samsung Galaxy S Altgerät gut. In Verbindung mit der App „Fully Kiosk Browser“ kann die App sogar exklusiv betrieben werden und das drunter liegende Android geschützt werden. Das Teil ist einen eigenen Artikel wert, daher hier nur als Randbemerkung.

Von den gängigen Sprachassistenten wie Alexa & Co halte ich mich weiter fern. Die Dinger sind mir an sich zu blöd (weil man sich die Syntax der Systeme anlernen muss) und auch schwierig unter Kontrolle zu halten. Allerdings schaue ich mir die Optionen an, die mir der Home Assistant hier bietet. Die aktuell stark in der Entwicklung befindliche Komponente des Assistenten ist an sich unfähig. Allerdings erlaubt mir die Software hier auch die Einbindung stärkerer Systeme. Da dies auch aktuelle KI-Systeme wie ChatGPT beinhaltet, ist das Interface also in der Theorie beliebig mächtig. Hier ist wohl am meisten Potential und auch am meisten Unsinn zu veranstalten, daher gehe ich es erstmal langsam in Trippelschritten an.

Da sich hier gerade in Summe wieder eine riesige Welt an Möglichkeiten aufgetan hat, ist das kaum in ein Paar Textzeilen zu pressen. Aktuell ist das immer noch eine Spiel- und Testphase. Allerdings kommt immer mehr Hardware dazu und auch sonst wird das Haus immer mehr in diese Richtung gedrückt.

Ich baue mir die nächsten Wochen das System weiter aus und werde immer wieder mal zu Details Artikel schreiben. Ich glaube aber, dass diesmal tatsächlich was Sinnvolles dabei rauskommt und ich wirklich (neben der Bastelei) auch einen echten Mehrwert generiere. Meine Familie zeigt sich auch recht ruhig, auch in kritischen oder grundsätzlichen Fragen, was ein gutes Zeichen ist. Wir werden sehen, wie es dann am Ende des Jahres aussieht, wenn also Teilprojekt ineinandergreifen und das Haus sich aktiver in unseren Alltag einbringt.

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Hausautomatisierung – jetzt aber richtig!

Nach inzwischen doch schon einigen mehr oder weniger erfolglosen Versuchen, das eigene Heim etwas intelligenter zu gestalten, ist nun ein ...

Energieautark in 2023 – Zahlenspiele und neue Strategie

Mit den neuen Regelungen zur Umsatzsteuer 0% für PV-Komponenten und aktuellen Marktpreisen für Komponenten als auch Primärenergie muss die eigene Kalkulation neu gerechnet werden. Auch der Energiespeicher ist nun wieder dabei sowie auch neue Nutzungsszenarien, aktuellen Entwicklungen zur Energiewende sei „Dank“.

Projekt: Solaranlage GEN2

Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link– eigenes Projekt –

Obwohl die eigentliche Solaranlage inzwischen Fortschritte macht, aber leider immer noch nicht fertig aufgebaut ist, gilt es die grundlegende Rechnung neu aufzustellen. Bis vor ein paar Monaten war mein Fazit, dass sich für mich ein Speicher nicht rentabel betreiben lässt. Durch Änderungen im Markt und durch konkrete Maßnahmen seitens der Regierung sieht die Rechnung nun etwas anders aus.

Zuerst mal eine Übersicht der wichtigsten geänderten Rahmenbedingungen

Der Umsatzsteuersatz von PV-Komponenten wurde auf 0% gesetzt, wenn man damit (vereinfacht formuliert) die eigene Anlage aufbaut.
Bei den Solarmodulen wurde damit faktisch wieder der Einkaufspreis von vor 12 Monaten erreicht, allerdings nur wenn man die Umsatzsteuer nicht absetzen will.
Durch die bessere Verfügbarkeit sind nun aber Wechselrichter, Laderegler und vor allen auch Akkus günstiger geworden.

Die bisherige Praxis der Netzbetreiber, entweder nur 70% pauschal einspeisen zu dürfen oder eine dynamische Lastregelung per Rundfunksteuerempfänger zu akzeptieren, ist gestorben. Der Netzbetreiber muss die 100% Einspeisung akzeptieren.

Die Tätigkeit als „Energieerzeuger“ muss nicht mehr uneingeschränkt als Gewerbe angemeldet werden, sofern „keine Gewinnerzielungsabsicht“ angenommen werden kann. Damit spart man sich das Geplänkel mit dem Finanzamt, dass ohnehin für beide Seiten ziemlich sinnlos war.
Achtung allerdings bei der Gewerbesteuer: Diese ist weiterhin gültig als Abgabe. Wenn man also mehr als den Freibetrag mit der Anlage erwirtschaftet (weil man z.B. ein anderes Gewerbe betreibt), muss man für die Einnahmen auch Gewerbesteuer zahlen!

Das ist bei mir z.B. der Fall, daher wird meine Frau auch der Betreiber der Anlage und damit Kleingewerbetreibender, und schon sind alle glücklich und die Form korrekt eingehalten. In der Theorie sollten damit das ganze Abrechnungs- und Meldungsdrama hinfällig werden. Schon alleine das wäre für deutsche Verhältnisse ein unglaublicher Fortschritt.

Im Rahmen der Energiekriese sind auch die Bezugspreise deutlich angestiegen. Obgleich der Preis sich wieder etwas beruhigt hat (derzeit ca. 32ct/KWh) wird es wohl kaum wieder auf die vergleichsweisen niedrigen Preise von „früher“ zurück gehen. Auch werden sich die nächsten Jahre zunehmend Effekte aus CO2-Abgabe und dem bald startenden Emissionszertifikatehandel geben.

Strategisch scheint die Strategie der Regierung generell in Richtung Elektrifizierung zu gehen (siehe KFZ und Heizung). Es wird also auch in der Versorgung Effekte geben, die sich entweder in der Verfügbarkeit oder im Preis niederschlagen werden (oder in beidem).

Insgesamt wird also ein Speicher wieder interessanter, zumal der Unterschied zwischen Einspeisevergütung und Bezugspreis deutlich mehr für einen möglichst umfangreichen Eigenverbrauch spricht also noch vor einigen Monaten.

Stromspeicherarten

Bei den Speichern gibt es grundsätzlich zwei Strategien des Aufbaus: DC-gekoppelte Anlagen oder AC-gekoppelte Anlagen.

DC-gekoppelte Anlagen sind in der Realisierung faktisch Hybridwechselrichter mit Speicher (der Speicher und der Wechselrichter sind über die Batterie direkt gekoppelt und entsprechend effizient). Die Hersteller vom Hybridwechselrichtern lassen sich die Speicher allerdings derzeit vergolden. Bei den aufgerufenen Preisen war es mir bisher nicht möglich, eine rentable Nutzung zu erkennen. Auch ist man dann mit dem kompletten Maschinenpark von einem Hersteller abhängig (und dessen Zuvorkommen oder Service). Am wichtigsten ist aber anzumerken, dass alle Lösungen nicht geeignet sind im Carport genutzt zu werden (anders als die Wechselrichter selbst). Mangels eines geeigneten Kellers ist das Platzproblem im Haus damit ein K.O-Kriterium für eine solche Lösung. Auch sind diese Lösungen „Blackbox“-Systeme. Man hat also kaum Einblick in die Interna. Ersatzteile sind naturgemäß nur vom Hersteller zu beziehen, dann oft zu Mondpreisen. Einfach mal den Speicher abklemmen ist da nicht drin. Auch die Gehäuse sind für Outdoor-Rahmenbedingungen im Carport eher nicht geeignet.

Bleiben die AC-gekoppelten Systeme. Da wird der Speicher vom Wechselrichter unabhängig über Wechselstrom verbunden und über ein Messmittel hinter dem Zähler geregelt. Eigentlich sind die beiden Systeme autark voneinander und nur über Regelungslogik verbunden. Das ist weniger effizient, weil sowohl bei der Wandlung zu AC im Wechselrichter Verluste entstehen, das gleiche dann nochmal beim Laderegler für die Batterie. Tatsächlich sind diese Verluste zwar unschön, aber nicht mehr entscheidend. Bei den angedachten Anlagengrößen kann auch trotz dieser Verluste wirtschaftlich gearbeitet werden. Auch ist man aber wieder herstellerunabhängiger in der Auslegung und Beschaffung bzw. Reparatur. Am wichtigsten ist es aber, dass beide Teile an unterschiedlichen Orten platziert werden könnten, vor allen aber unabhängig voneinander arbeiten können. Das spart Kosten beim Wechselrichter und erlaubt den Außeneinsatz mit Teilzeitnutzung des Speichers nur bei Umgebungstemperaturen >0°C.

Darüber hinaus sind bei sogenannten „Hochvoltspeichern“ die verwendete Spannung über 60V definiert. Das kann schnell bei einigen 100V liegen. Gegenüber den „früher“ typischen Speichern bis 48V Systemspannung werden die auftretenden Stromstärken geringer, damit auch die Kabelauslegung günstiger. Allerdings sind diese Speicher wieder ausschließlich Herstellerlösungen, mit den oben genannten Rahmenbedingungen.

Bei den eigentlichen Zellen selbst sind inzwischen LiFePo4-Zellen (EVE oder CATL) wieder gut am Markt verfügbar und preislich ziemlich attraktiv geworden. In Verbindung mit einem Batteriemanagementsystem, entsprechenden Wechselrichter(n) und viel Arbeit lässt sich das ganze inzwischen gut selber aufbauen (auch sicher). Tatsächlich gibt es inzwischen sogar Fertigsets mit geprüften Zellen und gutem Hintergrund, daher wird das langsam interessant. Die Zellen lassen sich zwar auch nur sinnvoll bis ca. 0°C betreiben, aber eigentlich ist das ohnehin ein eher nebenläufiges Thema. Im Winter kommt eh kaum Leistung auf die PV-Anlage (soweit konnte ich schon Erfahrung sammeln), daher könnte ich dann den Teil einfach „kaltstellen“ und nur die PV-Anlage weiterlaufen lassen.

An sich würde mich ja ein Natriumspeicher („Salzspeicher) mit seiner Langlebigkeit interessieren oder eine andere Lösung, die z.B. auch für den Winter Kapazitäten vorhalten kann (z.B. Wasserstoffspeicher). Leider sind dafür die Anbieter entweder nicht mehr existent oder sehr übersichtlich und preislich bisher nicht konkurrenzfähig. Für einen späteren Tausch sehe ich hier aber erhebliches Potential. In naher Zukunft will CATL z.B. Natriumzellen für Automotive in Serienproduktion liefern. Sollte das kommen, wäre das eine sehr attraktive Alternative oder Ergänzung zu LiFePo4-Zellen.

Damit es nicht zu einfach wird, sind noch weitere Dinge zu berücksichtigen

  • Irgendwann muss ich eine Lademöglichkeit für ein E-Auto vorsehen, sei es auch nur für die Kinder oder den Pflegedienst 🙂
  • Mit den aktuellen Heizungsdebatten wird wohl mittelfristig eine Wärmepumpe mindestens unterstützend fällig werden oder andere elektrische Heizoptionen
  • Analog ist die Warmwasserbereitung mittelfristig elektrisch umzusetzen. Auch hier wäre eine Wärmepumpe vermutlich sinnvoll.
  • Der vorhandene Stromgenerator soll weiterhin im Notfall unterstützen können (als letzte Option).
  • Wenn ein PV-Speicher angeschafft wird, soll der vor dem Generator die Notversorgung übernehmen.
    Wie schon beim Thema Stromgenerator beschrieben, kann dies Einphasig oder Dreiphasig erfolgen. Hier will ich dann mit einer echten Drehstromversorgung loslegen, daher braucht es auch eine entsprechende Lösung.
  • Vielleicht wird in den nächsten Jahren eine Klimatisierung von einzelnen Räumen notwendig, so es noch weiter in der Temperatur nach oben geht. Das würde gut mit der Sonnenstromerzeugung zusammenpassen und wäre somit vielleicht sogar vorteilhaft in der Gesamtrechnung.

Das alles zusammen berücksichtigt, ist das eigentlich kompakte Projekt PV-Anlage nun doch ein ziemlicher Brocken geworden. Eigentlich ein richtiges Großprojekt.

Aktuelle Verbrauchsdaten und Erzeugungsdaten

Das Haus hat eine Grundlast in der Nacht von ca. 250W, am Tag etwa 350W und einen Gesamtverbrauch von 9-13KWh pro Tag (Heizung und Warmwasser werden von der Gastherme geleistet). Dazu kommen saisonale Verbraucher wie die Poolpumpe extra.
Die aktuelle „Balkonanlage“ liefert ca. 400W über eine lange Zeit mit Spitzen von knapp über 600W. Im Jahr speist die Anlage ca. 25KWh ein, also wird das meiste verbraucht.

Aktuelle Planung / Konfiguration

Die alte Balkonanlage wird in eine Inselanlage überführt und versorgt primär Pool und Carport.
Das System beinhaltet eine Vorrangschaltung, dass bei mangelnder Leistung des Wechselrichters automatisch auf das Hausnetz umgeschaltet wird.
Da die Inselanlage keinen Beitrag zur Hausversorgung übernimmt (nur die Saisonlast), bleibt es in der Rentabilitätskalkulation beim Ertrag außen vor.

  • Batteriewechselrichter: EASUN 3KVA 2400W 230VAX Off Grid Inverter
  • Batterie: XENES ECO-Line 24V 100Ah LiFePO4 Smart-BMS Akku 25.6V mit Bluetooth
  • Die vorhandenen Solarmodule JaSolar JAM6 60/270, 4 Stück

Die PV-Anlage besteht inzwischen aus folgenden (leistungsbestimmenden) Teilen:

  • Wechselrichter: Kaco BLUEPLANET 10.0 NX3 M2, 3-phasig angebunden
    Ethernet to RS485 Bridge zum Smartmeter
  • Smartmeter: SDM630 Modbus V2 mit RS485 to Wifi-Bridge im Schaltschrank
  • Module: Trina Solar 400 W Vertex-S Triple Cut PERC Mono-Solarmodul, 21 Stück

ergibt dann 8.4KW Generatorleistung.

Der Hausspeicher wiederum wird ein Eigenbau (Selbstbauset oder Komponenten):

  • 16 LifePo4 280Ah CATL Zellen in Reihe aufgebaut.
  • DALI BMS 16S 200A 48V
  • DALI Balancer (für Installation und Wartungszwecke, wenn die Zellen zu stark voneinander abweichen und das BMS das nicht mehr ausgleichen kann)
  • 3 Victron Multiplus-II 48V/3000/35-32 für 3-phasenbetrieb
  • Ethernet to RS485 Bridge zum Smartmeter
  • Victron Cerbo GX (nicht notwendig, aber ein schönes Spielzeug zur Visualisierung und Datenerfassung)

ergibt ca. 14KWh nutzbare Kapazität.

Damit das ganze sicher aufgeräumt und im Carport aufgebaut werden kann ein passender (gebrauchter) Elektroschrank mit aktiver Zwangsbelüftung und entsprechenden Aufbau. Der Schrank ist schon da und war ein Abenteuer für sich.
Vom Elektroschrank zum Hausverteiler liegt dann noch einiges an Kupfer und entsprechende Leitungsschutzschalter und Trennschalter.
Dazu noch einiges an Sicherungen und allerlei anderes Kleinzeugs für Detailfragen.

Kalkulation

Die Stromleitung für eine Ladeoption für ein potentielles E-Auto ist nur für die Zukunft gedacht und kann in die aktuelle Kalkulation nicht eingehen.
Alle anderen Teile sind aber erforderlich und somit kostentechnisch zu berücksichtigen.
Die Poolpumpe als Saisonverbraucher wird weiterhin von der Inselanlage versorgt und fällt damit aus der Betrachtung raus.
Die Inselanlage (GEN1) wird in der Kalkulation nur mit den Kosten berücksichtigt. Es wird kein Ertrag aus Einsparung oder Einspeisung angenommen.
An sich wäre das Teil nicht mehr notwendig. Allerdings hatte ich schon Anfang letzten Jahres mit der Umplanung zur Pilotanlage mit Speicher begonnen und Teile dafür angeschafft, also wird das jetzt mit aufgebaut.
Angenommen wird außerdem, dass der Bezugsstrom weiterhin benötigt wird zur Spitzenabdeckung und im Winter, wenn der Speicher weitestgehend leer bzw. deaktiviert bleibt (für ca. 3 Monate).
Ansonsten sollte der Speicher durch seine Dimensionierung den kompletten Bedarf über den kompletten Tag decken können.
Aktueller Jahresverbrauch wird mit 4000KWh gleichförmig übers Jahr angenommen.
Der Jahresertrag der EEG-Anlage (8,4Kwp) wird mit 8000KWh pro Jahr angenommen.
Bezugsstrom wird mit 32ct/KWh angenommen, EEG Vergütung mit 6,5ct/KWh.
Für die gesamte Anlage werden Investitionskosten von 16.500€ angenommen.
Es wird davon ausgegangen, dass die Anlage keine Reparaturen oder Ausfälle hat und keine laufenden Kosten verursacht.

In Summe würde nach ca. 12 Jahren damit die Investition refinanziert sein.
Das wäre immer noch lange, zumal das Risiko von Ausfällen komplett bei mir liegt, aber zumindest nicht mehr völlig absurd.
Auch ist die Kalkulation durchaus konservativ und durch Erfahrungswerte in den ersten Jahren zu verfeinern.
Ich persönlich finde auch die Aussicht auf eine sehr geringe Stromrechnung vom Versorger ziemlich attraktiv.

Einflussgrößen

  • Wenn der Verbrauch absinkt, wird die Rentabilität ebenfalls geringer. Umgekehrt wird zusätzlicher Verbrauch jenseits der Sonnenzeiten bis zur Kapazitätsgrenze der Akkus die Rentabilität verbessern.
    Entsprechend wirkt auch Verbrauch in den Sonnenzeiten bis zur Kapazitätsgrenze der PV-Anlage.
  • Ich gehe davon aus, dass aufgrund der Überdimensionierung des Speichers dieser auch nach Ablauf der Amortisierung mit geringerer Kapazität zur Verfügung steht und damit (vergleichbar den Modulen) weiter Ertrag bringt.
    Dies sollte durch schonende Ladung/Entladung der hochwertigen Zellen erreichbar sein.
  • Je weiter Einspeisevergütung und Bezugspreis auseinander gehen, um so rentabler wird der Eigenverbrauch (und umgekehrt).
  • Ein Absinken der Bezugsstromkosten verlängert den Amortisierungszeitraum.
    Allerdings ist aufgrund der politischen Rahmenbedingungen mittelfristig eher von gleichbleibenden oder wieder steigenden Kosten auszugehen.
    Auch wenn die Erzeugerkosten durch günstige erneuerbare Träger absinken können, müssen Speicher und Ausgleichserzeuger finanziert werden.
  • Eine Wärmepumpe als Heizung wird vermutlich kaum relevant durch die Anlage unterstützt, da in den kalten Monaten die Solarleistung zu gering sein dürfte (Annahme). Damit dürfte diese kaum Einfluss auf die Rentabilität haben.
    Anders könnte das bei einer Wärmepumpe für Warmwasserbereitung aussehen. Wenn diese mit der Solarleistung koordiniert arbeiten kann, wäre hier Potential für Einsparungen.
  • Ob ein E-Auto hier sinnvoll unterstützt wird, dürfte erheblich vom Ladezeitpunkt anhängen. Der Speicher ist dafür viel zu klein ausgelegt und die Bezugsleistung des Laders erheblich über der Leistungsfähigkeit des geplanten Speichers.
    Das Thema gehe ich dann an, wenn eine Anschaffung konkret im Raum steht. Derzeit sehe ich hier keine wirtschaftliche Grundlage, wenn ich meine Rahmenbedingungen berücksichtige.

Fazit

Derzeit scheint es tatsächlich auch wirtschaftlich sinnvoll zu sein, eine Anlage mit Speicher aufzubauen. Allerdings dürfte eine fertige Herstellerlösung immer noch schwer in die Gewinnzone zu bringen sein.
Ich werde wohl in jedem Fall die komplette Umgebung aufbauen, da für mich neben dem Kostenaspekt und der Rentabilität auch die höhere Unabhängigkeit und Notstromfähigkeit der Anlage eine Rolle spielt.
Mal sehen, ob am Ende die ganzen Annahmen und meine Umsetzung ein Erfolg oder nur ein (teures) Technikprojekt wird. Anders als vor ein paar Monaten glaube ich aber heute an den Erfolg.

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Wenn mal der Strom ausfällt…

Wenn man sich die aktuelle Nachrichtenlage und die riesigen Probleme bei der Grundversorgung ansieht, wird der Wunsch nach einem gewissen Autonomiegrad immer größer. Ein erster Schritt ist der Aufbau einer Notstromversorgung.

Projekt: Notstromgenerator

Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link– eigenes Projekt –

Eine sehr grundsätzliche Frage im allgemeinen Chaos der aktuellen Gegebenheiten ist die um die eigene Grundversorgung im Falle von Problemen in der allgemeinen Versorgung. Dabei ist nicht entscheidend, welche Ursache dafür verantwortlich ist oder wer schuld ist, sondern was dann genau passieren soll.

Eine sehr reale Gefahr ist die eines zumindest zeitweiligen Stromausfalls über Tage. Wenn man sich sein Haus oder Wohnung mal genau aussieht, wird in einem solchen Szenario in wenigen Stunden ein erhebliches Problem auf die Bewohner zukommen. Kühlschränke, Licht, Kommunikation und Heizung sind gleich oder zeitnah verloren. Nach wenigen Stunden werden eingelagerte Lebensmittel problematisch, Kochen in den meisten Haushalten unmöglich.

Eigentlich bin ich ein Verfechter von erneuerbaren Energien und tendiere eher dazu, Lösungen auf Basis von Verbrennern zu vermeiden. Hier wäre konkret ein Inselbetrieb einer notstromfähigen Solaranlage eine naheliegende Option.
Realistisch gesehen löst dieser Ansatz das Problem nur teilweise, da er

  • zwingend einen Speicher voraussetzt (den ich zumindest noch nicht habe)
  • ausreichend Sonne, um diesen zu laden benötigt (die ich im Winter nicht habe)
  • einen notstromfähigen Solarwechselrichter erfordert (den ich nicht bestellt habe und auch sehr teuer sind)

Da ich derzeit kein Interesse habe, diese Anforderungen zu erfüllen, muss eine etablierte Lösung auf Basis eines Stromgenerators erst mal genügen.

Warnung

Wenn man ersatzweise zum Energieversorger das eigene Hausnetz mit Strom versorgen will, ist definitiv technischer Hintergrund und Detailwissen erforderlich.
Viele der Arbeiten entziehen sich auch den Möglichkeiten eines Bastlers ohne Fachhilfe. Das Hintergrundwissen einer Elektrofachkraft ist also ZWINGEND bei dieser Aktion erforderlich, gerade weil hier wirklich viel schief gehen kann. Defekte Hausgeräte und Kabelbrände sind hier realistische Gefahren, Schaden an der eigenen Gesundheit sowieso. Ich bin wirklich kein Reiter der „nicht-VDI-konform“ Argumentation, aber hier ist das definitiv und uneingeschränkt wichtig!

Aufbau und Rahmenbedingungen

Ein Ersatznetz „fliegend“ aufbauen ist natürlich möglich, aber umständlich. Bei nur 1 oder 2 Verbrauchern natürlich ok, aber das wird kaum reichen bei einem längeren Blackout. Auch wird eine Verkabelung mit vielen Verlängerungskabeln potenziell problematisch oder sogar gefährlich. Daher ist der Ansatz eine feste Lösung mit dem Hausnetz, wenngleich keine vollautomatische.

Angefangen wird mal aus der Sicht des Hausverteilers. Ein autarker Betrieb mit eigenem Generator erfordert zwingend eine sichere Abtrennung vom Versorgernetz. Hierzu gibt es Umschalter, die alle 3 Außenleiter und den Normalleiter sicher umschalten können vom Versorgernetz zu Notstromnetz (mit einer neutralen Position, die von beiden trennt). Das Teil ist nicht ganz billig, aber nicht zu diskutieren. Die Dinger gibt es auch automatisch, aber für meine Zwecke reicht ein manueller Schalter mit Handbetrieb.

Beim Generator ist es wichtig zu entscheiden, ob man 3-phasig oder 1-phasig einspeisen möchte. Beide Varianten haben spezielle Vor- und Nachteile und sind für die nachfolgenden Betrachtungen extrem wichtig. Details dazu aber später. Ich habe mich für einen 1-phasige Variante entschieden.
Der Generator muss auch ausreichend Leistung bieten, um das Haus allein versorgen zu können. Dazu muss man über seine Verbraucher genau im Bilde sein, auch was im Falle einer Notversorgung nun wie weiter betrieben werden soll. Genau so, was eben nicht mehr benötigt wird. Eine gute Hausnummer dürfte ein Generator mit 6-10KW Leistung sein (das ist aber extrem von den Bedingungen abhängig). Damit wäre aber auch klar, dass ein 500€ Generator vom Baumarkt wohl hier nicht die richtige Wahl ist.
Der Generator wird über geeignete Kabel an den Umschalter im Sicherungskasten geführt und dient als Einspeisepunkt für den Notstrombetrieb.
Wenn man 6KW einphasig einspeisen will, muss man mit 26A auf dem Kabel rechnen. Ist also nix für filigrane Kabel und Spielzeugstecker.
Bei mir ist es eine Verkabelung mit CEE32A Stecker, 6mm² Kabel und kurze Kabellänge.

Wichtig ist auch die Betrachtung der Erdung. Ein „normaler“ Generator arbeitet ohne Erdung und erzeugt für sich allein ein sogenanntes IT-Netzwerk. Obgleich damit Verbraucher funktionieren, ist im Notstrombetrieb am Hausnetz die Schutzleiterfunktion nicht mehr nutzbar, weil die FI-Sicherungen nicht mehr arbeiten. Wenn der Generator auch geerdet wird, ist ein vollständiger Ersatzbetrieb möglich.
Bei mir ist der Generator per Staberder geerdet und mit dem Hauserder verbunden.

Das Hausnetz ist nun wirklich ein Problem. Bei einphasiger Einspeisung wird am einfachsten nur ein Außenleiter ersetzt, dann ist es relativ simpel. Alle Verbraucher, die an diesem Außenleiter hängen, werden versorgt, der Rest bleibt stromlos. Drehstromverbraucher sind nicht nutzbar (z.B. Herd oder Wärmepumpen). Im Hausverteiler ist es dann üblicherweise jede 3. Sicherung (da die üblicherweise abwechseln aufgeschaltet werden). Das muss aber nicht sein und ist (ohne Sachkenntnis) wieder eine Sache für den Elektriker.

Ein alternativer Ansatz ist es, die drei Außenleiter-Zugänge nach dem Umschalter zu brücken und alle von der einen Phase zu speisen. Das ist an sich elegant und auch saugefährlich ohne Klärung der Gegebenheiten.
Problematisch ist hier vor allen der Normalleiter. In der regulären Verkabelung ist üblicherweise wenigstens ein Normalleiter für mehrere Außenleiter zuständig. Im normalen Drehstrombetrieb neutralisieren sich die Verbraucher durch die Phasenverschiebung gegenseitig, so dass dieser für diesen Zweck ausreicht. Zumindest, sofern nicht mehrere Verbraucher des gleichen Außenleiters zusammen gespeist werden. Die summieren sich auf dem Normalleiter.
Wenn aber auf alle Außenleitern der gleiche Versorger speist, gibt es diesen Ausgleich nicht mehr. Und damit summieren sich alle Verbraucher auf den Neutralleiter.
Je nach vorhandener Verkabelung und Verbraucher kann das gut gehen oder eben einen Kabel(schmor)brand auslösen. Hier muss man also genau hinschauen.
Beim Herd ist das z.B. offensichtlich. Der ist normalerweise mit 3x16A und 5×2,5mm² Kabel angeschlossen. Im Regelbetrieb kommen auf den Normalleiter max. 16A, alles Ok. Im Einphasenbetrieb wären es dann 3x16A, und das überlastet den Normalleiter mit 2,5mm² hoffnungslos. Hier wird es brandheiss!

Das Hausnetz kann dafür natürlich ertüchtigt werden. Dies Bedarf aber einige Planung und wahrscheinlich Umbauen sowie manche neue Strippe.

Bei mir sind in einigen Fällen neue Kabel erforderlich. Zumal auch noch Neutralleiter für mehrere Phasen verwendet wurden, was ohnehin eine blöde Idee ist. Leider aber durchaus gängig, gerade bei gewachsenen Hausnetzen. Neutralleiter sind ohnehin ein tolles Thema (Stichpunkt Sternpunktverschiebung). Allein deshalb ist hier eine Überarbeitung für mich zwingend, auch wenn an sich alles funktioniert und die Verbraucher auch bei der suboptimalen Kabelage keine Überlastung erzeugen.

Der Herd bekommt einen neuen 4 poligen Leistungsschutzschalter, der auch den Neutralleiter überwacht. Dann wird auch bei Überlast des Neutralleiters die Sicherung geschmissen, und ich kann ohne weitere Änderungen zumindest einen Teil des Herds nutzen.

3-phasig versus 1-phasig

Bei den Generatoren gibt es wie angemerkt zwei Varianten. Eine erzeugt 3, zueinander versetzte Phasen, wie in der regulären Versorgung auch. An sich wäre das sehr interessant (siehe Neutralleiter), allerdings haben diese auch praktische Einschränkungen.
Die wichtigste wäre, dass die Generatorleistung gleichförmig auf alle 3 Phasen verteilt wird. Das Haus ist im Verbrauch aber nie gleichförmig und belastet die Phasen verschieden. Umgekehrt verlangt der Generator eine möglichst gleichmäßige Belastung der 3 Phasen. Ohne entsprechende Angleichungen überlastet man schnell den Generator, und dann wird es schnell wieder zappenduster (oder beschädigt den Generator, denn die Überwachung ist nicht immer auf allen Phasen gegeben). Und den Generator einfach größer zu machen, ist auch nicht wirklich zielführend. Schon jetzt wird mein System z.B. durch die Grundlast nicht wirklich belastet und bleibt daher praktisch im Leerlauf. Dadurch steigt die Frequenz im System (keiner nimmt den Strom ab). Und manche Verbraucher mögen das wiederum nicht und steigen aus. Natürlich haben größere Generatoren auch einen größeren Verbrauch, und schon daher ist es wenig sinnvoll einfach massiv zu überdimensionieren.
Die einphasige Lösung erlaubt eine wesentlich bessere Berechenbarkeit mit dem Preis kein Drehstromnetz mehr zu haben.

Generator und Aufbau

Der Generator selbst ist leider nur ein Teil der Lösung. Ich habe mich für einen Könner & Söhnen KS 9000E G entschlossen, der sowohl mit Benzin als auch mit LPG betrieben werden kann. Im LPG-Betrieb ist er nicht ganz so leistungsfähig, aber dafür laufruhiger und umweltfreundlicher. Jetzt kann das Ding aber nicht im Haus betrieben werden (nicht mal im Keller, den ich nicht habe). Im LPG-Betrieb ist es sogar verboten. Also muss das Teil nach draußen. Wenn man berücksichtigt, dass diese Leistungsklassen keine Leichtgewichte mehr sind (hier sind ca. 80Kg ohne Sprit zu bewegen) und die Verkabelung natürlich auch nicht mit frei verlegten Leitungen realisiert werden darf, braucht es also eine Einhausung. Bei mir muss hier ein eigenes Metallgerätehaus herhalten, in dem Generator, Sicherungen und Leitungen verbaut werden. Die Anbindung ans Hausnetz erfolgt über ein Leerrohr.
Die Abgasführung und Lärmdämmung sowie auch die Erwärmung des Innenraums sind angedacht, aber noch nicht fertig gelöste Probleme. Hier wird sukzessive weiter verbessert, aber grundsätzlich könnte das Teil schon mal laufen (mit offener Tür und entsprechender Beschallung der Nachbarn). Das Teil ist schon imposant im Betrieb, aber über Nacht würden die Nachbarn wohl schnell den Humor verlieren. Zum Glück ist das Teil wirklich nur für absolute Notfälle.

Ehrlich gesagt, ich hoffe das Teil wird nie gebraucht.

Fazit

Derzeit laufen die Vorbereitungen und Klärungen. Auch wenn ich hoffentlich das Teil niemals brauche, sind schon durch die Planung und Konzeptarbeiten sehr wertvoll, auch für eine spätere Lösung mit PV-Speicher. Die finalen Umbauten erfolgen dann, wenn ich die Solaranlage endlich in Betrieb nehmen kann.

Ich freue mich schon auf das Gespräch mit dem Elektriker.

EEG Solaranlage – Darf’s ein Wechselrichter mehr (oder weniger) sein?

Die neue PV-Anlage ist inzwischen ein Mehrjahresprojekt.
Schuld ist die allgemeine Lage der Nation und ein unglaubliches Chaos in den Lieferantenketten.

Projekt: Solaranlage II

Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link– eigenes Projekt –

Im letzten Artikel musste ich schon feststellen, dass die Idee, im Jahr 2022 eine Solaranlage aufzubauen, eher nicht so perfekt war. Im April offiziell gestartet, war es bis Dezember immer noch nicht möglich, einen heimischen Solarwechselrichter zu bekommen, der nicht völlig überteuert ist.

Über das Drama, derzeit Handwerker zu bekommen, fange ich gar nicht erst zum Schreiben an. In der Konsequenz wird halt viel selbst gemacht. Der eigentliche Anschluss der Anlage bleibt ein spannendes Thema.

Um zumindest den Carport wieder nutzbar zu bekommen, sind inzwischen die Solarmodule auf dem Carport montiert. Das war für sich gesehen eine spaßige Angelegenheit und verschafft zumindest das Gefühl eines gewissen Fortschrittes.

Das Montagesystem mit den K2 Kurzschienen ist wirklich großartig auf einem Trapezdach zu montieren. Die Daten aus dem Planungstool waren korrekt, ebenso die Teileliste. Schön, wenn mal was so klappt, wie es versprochen wurde.

Die größte Herausforderung war es, die Module auf das Dach zu bekommen und schonend zu positionieren. Es ist wirklich eine gute Empfehlung, sowas mit mehreren Leuten zu machen. Das kann ich deshalb sagen, weil ich es allein gemacht habe. Keine gute Idee, aber möglich. Zum Glück war ich da nicht völlig blauäugig reingelaufen und hatte schon ein Gerüst und eine Idee, wie das zu schaffen ist und trotzdem Mensch und Material geschont wird. Sah etwas abenteuerlich aus, und hat natürlich im Vergleich zu professionellen Montagetrupps ewig gedauert, ist aber gut gelaufen und auch gut geworden. Trotzdem war ich sehr froh, als die Dinger endlich alle oben waren. Wenn ich 2 Leute am Boden gehabt hätte, um die Module vorzubereiten und 2 oben zur Montage, wäre das auf einen Tag erledigt gewesen. So waren es halt 3. Dafür könnte ich meine Höhenangst wieder aktiv bekämpfen und bin am Ende vorsichtig, aber unverkrampft auf dem Dach rumgelaufen. 

Der Wechselrichter von KACO wäre an sich das kleinere Problem gewesen, hatte ich zumindest geglaubt. Im September ist das im April bestellte (und mehrfach verschobene) Modell vom Hersteller abgekündigt worden und der Nachfolger bestellt. Echte Alternativen hat es da noch keine gegeben. Preise gehen natürlich immer noch nach oben, leider nicht die Verfügbarkeit.
Da es inzwischen schön kalt ist und einige Arbeiten noch nicht mal begonnen wurden, wie das Verlegen der Leitungen zum Sicherungskasten, wird das wohl dieses Jahr generell nix mehr. Da ich immer noch keinen verbindlichen Liefertermin habe (und auch sonst keinen bekomme), ist es mir aber auch (fast) egal. Ohne das Teil geht eh nix, und bei Schnee habe ich auf sowas auch keinen Bock mehr.
Der Ertrag ist über die Wintermonate auch vernachlässigbar. Von der Seite habe ich absolut keinen Zugzwang.
Die EEG-Umlage sinkt natürlich monatlich weiter, im Vergleich zu den steigenden Preisen bei den wenigen verfügbaren Geräten am Markt ist es aber fast billiger zu warten als einfach irgendwas zu kaufen. Traurig, aber wahr.

Im Januar ist es mir nun endgültig zu blöd geworden. Schon im Herbst sind Growatt-Wechselrichter in relevanter Verfügbarkeit auf den Markt gekommen (die mir aber nicht besonders gefallen haben). Jetzt im neuen Jahr 2023 hat sich Solax auch wieder zurückgemeldet und gibt sich lieferfähig, und die haben interessante Alternativen im Sortiment.

Im Zuge der Änderungen im Bereich der PV-Förderungen und Forderungen ist es nun möglich, Teile der Solaranlagen bei Eigenbedarf mit 0% Mehrwertsteuer zu bekommen. Das ist ein kräftiger Abschlag und erlaubt neue Kalkulationen.

Zufällig hat sich dann ein Händler aufgetan, der einen neuen Kaco blueplanet 10.0 NX3 M2 entsprechend günstig verkauft. Da mein Lieferant weiterhin nicht zuckt (keine Antwort auf die Frage nach dem Stand der Dinge seit einigen Tagen), ist die Bestellung nun dort ordentlich storniert worden und das neue Angebot bestellt. Eigentlich ist das Ding ja zu groß für mich, aber egal. Verfügbar ist mir inzwischen wichtiger, und umgehen kann das Teil mit meinen Panels auch. Lustigerweise hat sich dann der erste Händler am Tag drauf gemeldet, das er nun doch liefern könnte und ob ich wirklich stornieren will. Pech gehabt. Manchmal ist Timing (und Kommunikation) alles.
Das Teil ist inzwischen bei mir zuhause. Inbetriebnahme ist trotzdem erstmal verschoben, wir brauchen ja noch Kabel und eine zugelassene Elektrofachkraft.

Fazit: Wie immer läuft nix einfach und wie geplant, aber so ist das Leben. Wir machen Fortschritte. Und schön anzuschauen sind die Module auch ohne Funktion.

 

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Kontakt: Boris Dirnfeldner

Link– eigenes Projekt –

Mit der kleinen Anlage sollten ja Erfahrungen gesammelt werden ohne allzu großen Aufwand und zum Teil auch als kleines Forschungsprojekt. Die konkrete Anwendung war die Grundlastversorgung und ein Ausgleich zur Poolpumpe. Alles in allen war das Thema ziemlich erfolgreich, wenngleich dann doch aufwendiger als erwartet.

In der aktuellen Situation mit der Energiekriese, ständig wachsenden Preisen und immer wahrscheinlicheren Ausfallszenarios ist die logische Konsequenz eine größere Anlage, um auch ein Paar Spitzen abzufedern oder auch Weichen für später zu stellen. Das Carportdach war ja ganz bewusst frei gelassen worden für eine solche Anlage, also warum nicht?

Plandaten

Folgende Komponenten habe ich mir für die Anlage ausgesucht:

  • 18 Module Trina Solar TSM-405-DE09.08 Vertex S 405Wp
  • Wechselrichter KACO Blueplanet 6.5 TL3-INT
  • Befestigungssystem K2-Rail

Somit ergeben sich folgende Daten:

  • Anlagenleistung max. 7.2 KWp als EEG-Anlage mit Eigenverbrauchsanteil
  • Montage auf Carport-Dach auf Trapez-Blechdach

Auf einen Batteriespeicher verzichte ich noch, da die Dinger immer noch ziemlich teuer sind, schlecht verfügbar und auch nicht unkritisch in der Anwendung. Der Wechselrichter bietet hier keine Unterstützung zum Nachrüsten, aber ein entsprechendes Gerät vorbereitend zu installieren ist mir aktuell zu teuer. Vielleicht eine blöde Entscheidung, muss man später sehen.

Der Wechselrichter-Hersteller hat ein Planungstool, mit dem die Auslegung geprüft werden kann. Alles ok, die Teile können miteinander (1-String Konfiguration).
K2 bietet ebenfalls eine vergleichbare Option, um die Montage statisch zu prüfen, auch hier keine Beanstandungen.
Für den Carport selber habe ich keine Statikberechnung, allerdings ist er ziemlich massiv ausgeführt und auch kein Baumarkt-Billigteil oder Eigenbau. Hier sollte es keine Probleme geben.
Das Befestigungssystem hat mit seinen Kurzschienen auch den Charm, das der Potentialausgleich über das Blechdach erfolgen kann. Wenn überhaupt braucht es also noch einen Ableitungspunkt und gut ist es. Ich habe sogar schon einen Staberder in Reichweite, das wäre dann auch nicht so schwer. Das muss ich dann noch mit dem Elektriker klären (so ich den habe).

Anders als bei der Kleinstanlage benötigt diese Anlage einen Anschluss am zentralen Sicherungskasten. Die Leitung muss ich auch noch ziehen und dann vom Elektriker entsprechend anschließen lassen.

EEG-Anlage

Das Thema EEG-Anlage wollte ich eigentlich so lange wie möglich aussparen, aber eine Anlage dieser Größe muss sich entweder abregeln („Nulleinspeisung“) oder in dieser Form angeschlossen werden, sofern man rechtlich sauber arbeiten will. Leider hat das Ganze eine Reihe von Konsequenzen, die ich mir gerne gespart hätte.

  • Die Anlage ist wieder anmeldepflichtig (das war keine Überraschung, musste ich ja schon bei der Kleinstanlage)
  • Der Anschluss der Anlage muss zwingend von einem dafür qualifizierten und zugelassenen Elektriker erfolgen (vom Versorger vorgeschrieben)
  • Dieser muss einen zusätzlichen Zähler installieren („Einspeisezähler“) zur Berechnung des Eigenverbrauchs (dazu später mehr in der Abrechnung)
  • Die Anlage ist zwingend gewerblich, damit auch so zu führen (vor allen steuerrechtlich interessant)
  • Der Eigenverbrauch ist entsprechend zu berücksichtigen (und das ist richtig interessant und überraschend kompliziert).

Der Elektriker ist ein Problem. Erste Anfragen haben schnell gezeigt, das es zwar viele Betriebe für elektrische Installationen gibt, die aber oft keinen Hintergrund in Solaranlagen haben und damit nicht geeignet sind. Das Thema bleibt spannend.

Offen ist auch, ob ich die bestehende Kleinstanlage weiter betreiben kann wie gehabt. Die Einspeisung von 25KWh/Jahr ist vernachlässigbar, aber sollte ich das Teil ebenfalls mit der Gewerberegelung nutzen müssen, würde ich den Betrieb vermutlich einstellen (da die Anlage zu fast 100% privat genutzt wird). Auch weil die Anlage wegen Gebrauchtteilen und fehlenden Rechnungen kaum sinnvoll in der Buchhaltung erfasst werden kann. Das wird sicher noch spannend.

Beschaffung

Bei der Recherche ist schnell klar geworden das 2022 ein blödes Jahr ist, sowas zu starten. Auf der einen Seite enormer Bedarf, dagegen so gut wie nirgends verfügbare Handwerker und dann noch die permanenten und sich verschärfenden Lieferengpässe. Da aber auf der anderen Seite die EEG-Einspeisevergütung monatlich weniger wird, hilft es nix. Ich habe zum Jahreswechsel 21/22 erstmals konkrete Überlegungen dazu gestartet, seitdem sind die Preise allerdings schon erheblich gestiegen und noch am Steigen.

Die Solarmodule sind überraschend „schnell“ nach nur 4 Wochen angekommen. Das war schon toll, gerade wenn man sich geistig auf Monate eingestellt hatte. Scheinbar habe ich gerade einen günstigen Zeitpunkt erwischt. Die liegen nun dekorativ in der Garage und tuen nix. Schaden nehmen sie aber auch keinen dabei.
Mein Problem ist vor allem der Wechselrichter. Da ist der Markt aktuell ganz übel und die Dinger entweder unglaublich teuer (z.B. für einen von Sunny) oder halt nicht verfügbar. Aktuell warte ich im Monat 3 und werde weiterhin alle 4 Wochen um 4 Wochen vertröstet. Hersteller KACO („eine Siemens-Company“) kann nicht liefern. Da es bei anderen Herstellern auch nicht besser aussieht warte ich halt weiter, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht. Da mein geplanter Zeitraum zur Montage ohnehin inzwischen durch ist und ich wieder arbeiten muss, tut es auch nicht mehr ganz so weh.
Beim Befestigungssystem hatte ich dann wieder Glück. Erst war da nichts zu bekommen und ich hatte schon andere Systeme geprüft. Dann war es doch innerhalb 4 Wochen soweit und die Teile liegen erstmal neben den Modulen.
Bis auf Solarkabel und dem Wechselrichter ist damit alles da, aber ohne den macht es nicht viel Sinn loszulegen.

Abrechnung

Eine EEG-Anlage ist in der Abrechnung schon eine ganz eigene Hausnummer. Da die Anlage zwingend als ein Gewerbe betrieben werden muss, hat es weitreichende steuerrechtliche Konsequenzen.

Da ich bereits Gewerbetreibender bin, fällt für mich die Kleingewerberegelung flach. Ich muss die Anlage also regulär als Gewebebetrieb betreiben. Und da ich bereits Einkommen aus Gewerbebetrieb erwirtschafte, ist auch der Freibetrag für die Gewerbesteuer hier schon weg. Somit sind viele Argumente, mit denen Privatleuten der Weg etwas weniger steinig gemacht wird, schon mal gestorben.
Zumindest muss ich keine zusätzliche Arbeit in die Buchhaltung und Umsatzsteuermeldungen investieren, da ich das ohnehin schon alles tun muss.
Da die Solaranlage als Gewerbe laufen muss, muss ich wiederum alles private wiederum der Firma vergüten (Eigenverbrauchsanteil). Dazu muss der Eigenverbrauch entweder mit aktuellen Marktpreisen oder ca. 20ct/KWh in der Firma als Einkommen verbuchen und versteuern. Das gilt dann sowohl für Gewerbesteuer als auch Umsatzsteuer. Auch deshalb habe ich derzeit keinen Lust auf einen Speicher. Der würde hier das Verhältnis noch weiter verschlechtern. Natürlich muss der Anteil messbar sein, daher brauche ich den zweiten Zähler.

Das Ganze ist ziemlich aufwendig, aber zum Glück für mich eh Tagegeschäft. Und die Verrechnung der privaten Anteile macht es auch nicht gleich unrentabel, nur komplizierter. Im Vergleich zur Kleinstanlage ist es aber ein Molloch und ein ziemlicher Frustfaktor.

Zwischenfazit

Die Anlage macht, wie schon der kleine Bruder, eine Menge Arbeit. Mit der aktuellen Situation allerorts ist es erheblich stressiger als notwendig. Ich glaube aber auch, dass es ein richtiger Schritt ist. Der Weg ist das Ziel, und das Jahr ja noch nicht vorbei. Ich berichte wie es weiter gegangen ist.

 

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Projekt: Solaranlage

Kontakt: Boris Dirnfeldner

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Nachdem Ende September die Anlage mehr oder weniger in den Winterschlaf gefallen ist, kommen nun wieder sonnenreiche Tage auf. Der Sonnenstand ist nun auch wieder ausreichend hoch, dass die Anlage frühzeitig und beständig Sonne abbekommt. Auch ist die Einstrahlung wieder spürbar besser geworden, was sich sowohl im eigenen Befinden als auch in der Stromerzeugung merklich auswirkt.

Fazit 2020:
Das letzte Jahr (seit dem ersten Aufbau im April ’20) war gezeichnet durch Ausprobieren und Lernen. So ab August war auch ein leistungsfähiges Monitoring dabei, leider für manche Daten schon zu spät. Trotzdem hat sich für die eigenen Ansprüche ein ganz ordentlicher Aufbau ergeben, wenngleich natürlich auch viel Leistung nicht abgerufen werden konnte. Zum Ende hin konnte die Anlage praktisch mit Sonnenaufgang bis zum frühen Nachmittag gute Leistung bringen, dann auch noch ein wenig bis zum späten Abend auf niedrigerem Niveau. Das Ziel, eine zwar weniger optimale, dafür aber lange Versorgung auf (im Vergleich zu optimalen Aufstellungsbedingungen) niedrigeren Niveau konnte gut erreicht werden. Die Spitzenleistung von nur 600W (bei 1040WP Modulleistung) kann bei Sonne gut abgerufen werden und passt auch gut zur Grundlast von ca. 300W (nachts) bzw. 600W (unter Tags). Spitzen kann die Anlage nicht versorgen, dafür gibt es praktisch kaum Einspeisung ins Netz. Da die Anlage keine Vergütung erwirtschaftet, ist diese für mich auch wertfrei, bei zu hohen Werten sogar gefährlich (da der Netzbetreiber hier ungemütlich werden kann). In den Wintermonaten war die Anlage praktisch tot. Zum einen gab es kaum Sonne, zum anderen hat der niedrige Sonnenstand auch verhindert das die Module in Wandmontage überhaupt aus der Verschattung des Nachbarhauses rausgekommen sind. Selbst dann wären die Sonnenzeiten aber kaum relevant gewesen.
In Zahlen hat die Anlage 2020 324 KWh erzeugt, davon wurden 15,5 KWh eingespeist. Das ist an sich noch zu wenig, aber für die Rahmenbedingungen (Auf- und Umbauten sowie Schlechtwetterperioden) trotzdem Ok.

Stand und Ausblick 2021:
Unsere Grundlast hat sich wegen zusätzlichen Geräten und Pandemiebedingungen erhöht. Damit sollte sich der Eigenverbrauch auch verbessern, wobei dieser hier ohnehin nicht kritisch ist.
Da der Aufbau inzwischen final ist und neben wenigen kosmetischen Arbeiten auch nichts mehr geplant ist, sehe ich das Jahr als Referenz für die Ertragsfähigkeit.
Mit der letzten Woche im März ist die Anlage gut aktiv und bringt gerade sehr ordentliche Werte.
Der Ertragsspitzenwert wurde mit 3,8 KWh erreicht am 2.4.2021, der 7-Tage-Durchschnitt (29.3.-4.4.) beträgt 3,3 KWh/Tag. Dieses Jahr wurden bisher insgesamt 112 KWh erzeugt, davon alleine 47 KWh in den letzten 14 Tagen. Das entspricht in etwa den Erwartungswerten der Anlage für den Aufbau (Ausrichtung, Aufständerung und 600W-Limit durch Wechselrichter. Wenn das so weiter geht kann ich mich hier nicht mehr beklagen.

Ausbaumöglichkeiten:
Egal wie gut oder schlecht die Anlage arbeitet, es ist schon toll, wenn aus Sonne relevante Mengen an Strom erzeugt werden, gerade auch mit der schon recht kleinen Anlage. Wie schon im letzten Jahr abgeschätzt ist ein weiterer Ausbau der Grundlastversorgung nur sinnvoll, wenn damit die Grundlast über Nacht versorgt werden kann (da sonst nur Stromspitzen abgefangen werden können). Das bedingt aber eine ganz andere Architektur mit Speicher, und diese ist immer noch zu teuer um sich in vernünftiger Zeit zu amortisieren. Es wird wohl noch ein Paar (wenige) Jahre brauchen bis Stromspeicher hier kostengünstig genug geworden sind, aber dann wird wohl auch eine Ergänzung in diese Richtung angegangen. Aktuell rechne ich mit Amortisationszeiten von >15 Jahren, und das ist so nicht sinnvoll.

Softwareprobleme:
Da die einzelnen Datenlogger schon einige Monate Daten auf Halde klopfen, kann man erste Aussagen zur Langzeitproblemen machen. Neben ein Paar Bugs bzw. Verbesserungen im Startverhalten (z.B. bei Stromausfall) wurde der Datenbankzugriff auf den Loggern optimiert. Der Raspberry Zero im Schaltschrank hatte inzwischen Probleme seine Daten zeitnah in die SQLite-DB reinzukloppen. Da ein anderer Raspi per REST besagte Daten auch regelmäßig abfragt (zur Aggregation) ist es immer wieder zu Konflikten im Datenbankzugriff gekommen. Da die Software hier noch zu wenig fehlertolerant ist, sind immer wieder Werte nicht abgelegt worden. Das Problem hat sich in den letzten Wochen deutlich verschärft, so dass die Software nun zum einen ordentlich zwischen R/O Zugriffen und Schreibzugriff unterscheidet, zum anderen nun die Datenbank mit WAL (Write-Ahead-Log) arbeitet und damit auch am Zero keine Engpässe mehr hat. Als Produkt wäre das System immer noch zu einfach gestrickt, für mich im Hausgebrauch tut es aber erst mal wieder.

Formalien, …:
Solaranlagen bis 600W sind gemäß Gesetz zwar genehmigungsfrei, aber anmeldepflichtig (Stand 2020). Zum einen muss der zuständige Betreiber informiert werden, zum anderen hat man sich in das Marktstammregister entsprechend einzutragen. Wie oft in Deutschland sind diese Prozesse nicht unbedingt komfortabel und mit einigen Detailproblemen versehen. Meine Anmeldung ins Marktstammregister war z.B. lästig, aber überschaubar kompliziert. Daneben habe ich ein Meldeformular vom Betreiber als Fax an ein Kundenzentrum des lokalen Betreibers geschickt und war guter Dinge das damit alles passt.
Das Marktstammregister hat im Hintergrund ein Prüfungsticket an den Betreiber aufgemacht, der die Anlage entsprechend „genehmigen“ muss. Primär braucht es das wohl für EEG-Anlagen, ist aber auch bei den Zwergenanlagen so hinterlegt. Im Januar 2021(!) hat mir besagtes Register mitgeteilt, dass mein Netzbetreiber sich hierfür nicht verantwortlich fühlt und ich eine Betreiberkorrektur vornehmen soll. Im Ticket steht dazu, dass die Anlage nicht beim Betreiber angemeldet und damit unbekannt ist. Falls doch, soll ich die Vorgangsnummer dazu angeben. Habe ich nicht, da ich nach dem Fax dazu nichts mehr gehört habe.
Lange Rede, gar kein Sinn, das Fax ging wohl an die (aus der Sicht des Betreibers) falsche Nummer (richtiger Betreiber, aber Verwaltung Kundenzentrum, nicht Kundenzentrum selbst) und wurde kommentarlos ignoriert. Das ganze also neu an eine andere Nummer (auf der gleichen Webseite als Unterpunkt gelistet) und ab da ging das alles dann voran. Zum einen zeitnah eine Bestätigung mit besagter Nummer, zum anderen ein bzw. mehrere Vor-Ort Termine zur Zählerstandsablesung (Wintereinbruch in Bayern). Danach noch etwas Detailklärung und nun ist die Anlage sogar konform angemeldet. Wie immer, wenn man es irgendwie geschafft hat ist es einfach, bis dahin wird man in Verwaltungsmühlen kleingerieben. Sollte ich das nochmal machen ist aber eh wieder alles anders, also unnützes Wissen. Ich kann jedenfalls gut verstehen, dass sich das viele Leute sparen und die Anlage „schwarz“ betreiben. Der Sinn ist jedenfalls nicht erkennbar, und bis auf Verwaltungsaufwand bei allen Beteiligten bringt die Registrierung dieser Minianlagen auch keinem was. Ist halt Deutschland…

Fazit
So wie es aktuell läuft bin ich mit der Solaranlage zufrieden und finde es auch toll, dass zumindest für einen kleinen Anteil der eigene Strom eben nicht nur aus der Steckdose kommt. Die Anlage sollte in wenigen Jahren in die Gewinnzone kommen und ist damit sicher eines meiner besseren Projekte. Nicht zu vergessen, das mit den erhobenen Daten auch wieder einiges anzufangen ist.
Und das ganz ohne Cloud, Datenschutzproblemen und kostenpflichtigen Abos, man mag es nicht glauben!

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