Die neue PV-Anlage ist inzwischen ein Mehrjahresprojekt.
Schuld ist die allgemeine Lage der Nation und ein unglaubliches Chaos in den Lieferantenketten.
Projekt: Solaranlage II
Kontakt: Boris Dirnfeldner
Link: – eigenes Projekt –
Im letzten Artikel musste ich schon feststellen, dass die Idee, im Jahr 2022 eine Solaranlage aufzubauen, eher nicht so perfekt war. Im April offiziell gestartet, war es bis Dezember immer noch nicht möglich, einen heimischen Solarwechselrichter zu bekommen, der nicht völlig überteuert ist.
Über das Drama, derzeit Handwerker zu bekommen, fange ich gar nicht erst zum Schreiben an. In der Konsequenz wird halt viel selbst gemacht. Der eigentliche Anschluss der Anlage bleibt ein spannendes Thema.
Um zumindest den Carport wieder nutzbar zu bekommen, sind inzwischen die Solarmodule auf dem Carport montiert. Das war für sich gesehen eine spaßige Angelegenheit und verschafft zumindest das Gefühl eines gewissen Fortschrittes.
Das Montagesystem mit den K2 Kurzschienen ist wirklich großartig auf einem Trapezdach zu montieren. Die Daten aus dem Planungstool waren korrekt, ebenso die Teileliste. Schön, wenn mal was so klappt, wie es versprochen wurde.
Die größte Herausforderung war es, die Module auf das Dach zu bekommen und schonend zu positionieren. Es ist wirklich eine gute Empfehlung, sowas mit mehreren Leuten zu machen. Das kann ich deshalb sagen, weil ich es allein gemacht habe. Keine gute Idee, aber möglich. Zum Glück war ich da nicht völlig blauäugig reingelaufen und hatte schon ein Gerüst und eine Idee, wie das zu schaffen ist und trotzdem Mensch und Material geschont wird. Sah etwas abenteuerlich aus, und hat natürlich im Vergleich zu professionellen Montagetrupps ewig gedauert, ist aber gut gelaufen und auch gut geworden. Trotzdem war ich sehr froh, als die Dinger endlich alle oben waren. Wenn ich 2 Leute am Boden gehabt hätte, um die Module vorzubereiten und 2 oben zur Montage, wäre das auf einen Tag erledigt gewesen. So waren es halt 3. Dafür könnte ich meine Höhenangst wieder aktiv bekämpfen und bin am Ende vorsichtig, aber unverkrampft auf dem Dach rumgelaufen.
Der Wechselrichter von KACO wäre an sich das kleinere Problem gewesen, hatte ich zumindest geglaubt. Im September ist das im April bestellte (und mehrfach verschobene) Modell vom Hersteller abgekündigt worden und der Nachfolger bestellt. Echte Alternativen hat es da noch keine gegeben. Preise gehen natürlich immer noch nach oben, leider nicht die Verfügbarkeit.
Da es inzwischen schön kalt ist und einige Arbeiten noch nicht mal begonnen wurden, wie das Verlegen der Leitungen zum Sicherungskasten, wird das wohl dieses Jahr generell nix mehr. Da ich immer noch keinen verbindlichen Liefertermin habe (und auch sonst keinen bekomme), ist es mir aber auch (fast) egal. Ohne das Teil geht eh nix, und bei Schnee habe ich auf sowas auch keinen Bock mehr.
Der Ertrag ist über die Wintermonate auch vernachlässigbar. Von der Seite habe ich absolut keinen Zugzwang.
Die EEG-Umlage sinkt natürlich monatlich weiter, im Vergleich zu den steigenden Preisen bei den wenigen verfügbaren Geräten am Markt ist es aber fast billiger zu warten als einfach irgendwas zu kaufen. Traurig, aber wahr.
Im Januar ist es mir nun endgültig zu blöd geworden. Schon im Herbst sind Growatt-Wechselrichter in relevanter Verfügbarkeit auf den Markt gekommen (die mir aber nicht besonders gefallen haben). Jetzt im neuen Jahr 2023 hat sich Solax auch wieder zurückgemeldet und gibt sich lieferfähig, und die haben interessante Alternativen im Sortiment.
Im Zuge der Änderungen im Bereich der PV-Förderungen und Forderungen ist es nun möglich, Teile der Solaranlagen bei Eigenbedarf mit 0% Mehrwertsteuer zu bekommen. Das ist ein kräftiger Abschlag und erlaubt neue Kalkulationen.
Zufällig hat sich dann ein Händler aufgetan, der einen neuen Kaco blueplanet 10.0 NX3 M2 entsprechend günstig verkauft. Da mein Lieferant weiterhin nicht zuckt (keine Antwort auf die Frage nach dem Stand der Dinge seit einigen Tagen), ist die Bestellung nun dort ordentlich storniert worden und das neue Angebot bestellt. Eigentlich ist das Ding ja zu groß für mich, aber egal. Verfügbar ist mir inzwischen wichtiger, und umgehen kann das Teil mit meinen Panels auch. Lustigerweise hat sich dann der erste Händler am Tag drauf gemeldet, das er nun doch liefern könnte und ob ich wirklich stornieren will. Pech gehabt. Manchmal ist Timing (und Kommunikation) alles.
Das Teil ist inzwischen bei mir zuhause. Inbetriebnahme ist trotzdem erstmal verschoben, wir brauchen ja noch Kabel und eine zugelassene Elektrofachkraft.
Fazit: Wie immer läuft nix einfach und wie geplant, aber so ist das Leben. Wir machen Fortschritte. Und schön anzuschauen sind die Module auch ohne Funktion.